Review

Mitte der 1960er betreibt Koch Rolf
Anschütz (Uwe Steimle) mit seiner Frau Ingrid (Julia Richter) die HO-Gaststätte
Waffenschmied in Suhl. Er ist es leid ständig Würzfleisch und Rouladen zu
kochen und bietet lieber japanische Spezialitäten an. Schon bald besucht ein
Gastprofessor aus Tokio sein Restaurant und ist begeistert...

Obwohl Carsten Fiebelers
("Kleinruppin forever" 2004, "OstPunk! Too Much Future"
2006) Film mit "es war einmal" beginnt und zwischendurch immer wieder
einen märchenhaften Touch hat, erzählt er die tatsächlich wahre Geschichte des
Gastwirts Rolf Anschütz
(1932-2008), der von 1966-81 im elterlichen, später enteigneten Restaurant für
fast 2 Millionen Gäste japanische Spezialitäten anbot. Die vom MDR
Co-produzierte Komödie ist gut inszeniert, toll gefilmt (nur die späteren
Splitscreens hätte man sich sparen können) und hat einige wirklich komische
Momente, wenn z.B. der Koch aus Thüringen erstmals Wasabi kostet - einen großen
Löffel voll! Uwe Steimle, vor allem bekannt aus dem "Polizeiruf 110",
überzeugt, gewohnt zurückhaltend agierend in der Hauptrolle, wie vor allem auch
Michael Kind ("Die Datsche" 2002) als Kreisdirektor der HO, der erst
befürchtet, dass bei der Bevölkerung Begehrlichkeiten geweckt werden
("Japan ist Raubtierkapitalismus, die können ja nicht mal mit Messer und
Gabel essen"), dann aber einen Sinneswandel erfährt: "Du kochst für
den Weltfrieden!".

Etwas
betulich, aber durchweg sympathisch und vergnüglich nicht nur für Japaner und
Ex-DDR-Bürger, wie Julia Richter im Interview auf der DVD zu Unrecht
befürchtet. (7,5/10)

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