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War Fahrenheit 9/11 (2004) von Michael Moore ein Propagandafilm gegen die Bush-Administration und den Irak-Krieg, der auch in Deutschland große Popularität genossen hat und den Antiamerikanismus deutlich gepusht hat, so ist Buried in the Sand ein hierzulaude kaum bekannter Propagandafilm der den Irak-Krieg rechtfertigt.

Genau genommen handelt es sich bei Buried in the Sand um eine Shockumentary in der Tradition von Faces of Death (1978). Ein Moderator fürt durch den gut einstündigen Film in dem echte Videoaunahmen von Folter und Mord gezeigt werden, um zu etablieren, wie unmenschlich die Herrschaft Saddam Husseins sei und deshalb die Intervention Amerikas unausweichlich gewesen sei.

Der Film bedient das 80er Jahre Actionfilm-Narrativ, in dem die Bevölkerung in einem Schurkenstaat durch die (Actionhelden) USA, von der Terrorherrschaft eines Bösen, hier Saddam, befreit wird.

Zunächst werden Bestrafungsrituale des Saddam-Regimes gezeigt, in denen Hände und Finger abgehackt, Knochen gebrochen und Zungen abgeschnitten werden. Jetzt ist klar wer die Bösen sind!

Dann sind die Amis dran mit ihren hochpräziesen Waffentechnologien und wir sehen wie Menschen und Panzer in die Luft gesprengt werden.

Der Abu-Ghuraib-Folterskandal wird zwar als für die USA, unwürdig bezeichnet, dann aber relativiert, indem man behauptet, dass die Folter unter Saddam viel schlimmer gewesen sei. Man solle sich selbst ein Urteil bilden, meint der Moderator.
Anschließend sieht man erst eine Montage von (vergleichsweise harmlose erscheinenden) Folterbildern der Ameikaner, die allgemeinhin aus der Presse bekannt sind und danach minutenlanges Videomaterial, in dem Gefangene, von irakischem Wachpersonal zusammengepfercht und aufs übelste zusammengeschlagen werden, während unmenschliches Geschrei zu hören ist.

Es werden noch Nachwirkungen von Terroranschlägen, Steinigungen, Folter und Enthauptungen gezeigt. Das Bildmaterial hat meistens eine miese Bildqualität, was den "Härtegrad" etwas schmälert.
Dennoch hat diese Shockumentary einen beachtlichen Shock-Value, wobei das natürlich immer von den Sehgewohnheiten des Zuschauers abhängt.

Als seriöse Dokumentation taugt das natürlich nicht, es ist eine Zusammenstellung von Gewaltvideos die instrumentalisiert werden, um den Irak-Krieg zu rechtfertigen. Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Krieg, dessen Ursachen usw. gibt es nicht im entferntesten.
Stattdessen bekommt man ein "Happy End" mit Bildern glücklicher, weil befreiter, irakischer Kinder serviert: Gutes Action-Kino eben.

Als Shockumentary ist der Film aber kurzweilig und durchaus effektiv, denn die Grausamkeiten sind heftig und machen diesen Film sicher zum härtesten was es zum Entstehungszeitpunkt zu sehen gab.
Heute hingegen sind Shockumentarys im Grunde obsolet, da im Internet bestialischste Gewalt/Gore-Videos frei zugänglich sind.

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