Kann ein gefährlicher Krimineller von einem unschuldigen Kind beeinflusst werden? Ist dies die Zentrale Frage des Films oder eher, muss ein Verurteilter wirklich von Grund auf Böse sein bzw. ist nicht ein bisschen Ying in jedem Yang?
Gut das war nun definitiv etwas hoch angesetzt und man sollte doch lieber nicht zuviel in alles reininterpretieren. Aber aufgrund der meist melankolischen Stimmung des Films kann man schon mal zu solchen Ausschweifungen kommen und wer weiß vielleicht ist ja was dran!?
Klar ist auf jeden Fall das der Film mich auch nach mehrmaligen sehen bewegt hat und das lag weniger an den ohnehin grandiosen Schauspielerleistungen, als an dem beeindruckenden Drehbuch mit dem ergreifenden Finale. Oh, dürfte jetzt mal lieber nicht zuviel verraten, weil so eine „Achtung-Spioler“-Überschrift macht sich ja nicht allzu gut.
Die Charaktere wurden gut konstruiert und eigentlich all ihre Veränderungen und Prioritäten sind gut und eindeutig für den Betrachter erkenntlich beziehungsweise wurden zum Spannungserhalt gekonnt versteckt. Also, das Hauptaugenmerk lag definitiv in den einzelnen Darstellern, was auch bitter notwendig ist bei einem Thriller-Drama dieser Art. Aber hier wird schon von Beginn an eine sehr gute Arbeit abgeliefert. Demnach darf große Action oder sogar brachiale Stunts niemand erwarten, ich denke aber dies lässt das Genre schon von vornherein nicht zu. Dafür gibt es aber passablen Thrill und noch mehr Drama.
Schön ist auch der absolute Kontrast zwischen dem kriminellen Kevin Costner und dem kleinen, unschuldigen (religiösen) Jungen und wie sie sich gegenseitig beeinflussen und verändern, bis fast ein richtiges Vater-Sohn-Verhältniss entsteht.
Ein beeindruckendes Werk, mit einer ordentlichen Spannungskurve, schönen Bildern und viel Drama. Danke, Herr Eastwood!