Review

Mit etwas Unbehagen (gegenüber dem äußerst schlechten Trailer) wurde ich in einem dieser vielen Independet-Kinos in Köln gescheschleift, um mir diesen Film anzuschauen.

Ich bin ja doch recht Tolernat, und lieber schaue ich mir dann soetwas an, als die 12. Auflage irgendeines Marvel/DC-Comics, welche so tiefgründig wie eine ausgetrocknete Pfütze ist.

Sound of Heimat, schon ein ziemlich beknackter Titel, hat eigentlich garkeine Geschichte zu erzählen. Hayden Chrisholm ; ein Musikstudent aus Neuseeland reist durch Deutschland, um sich die Volksmusik anzuschauen und vorallem -hören und zu ergründen, warum denn die Deutschen (im Gegensatz zu anderen Ländern) ihrer Volksmusik so abgeneigt sind. Das ist die Geschichte. Hayden ist zwar ganz sympatisch hat aber sonst keinen Charakter, er ist quasi nur der Interviewpartner der Menschen die sich mit Volksmusik auseinandersetzen (also spielen).
Daher ist Hayden so austauschbar wie eine faule Banane.
Ganz im Gegensatz zu den Menschen die Interviewt werden und die ihre ganz eigene, kleine Geschichte zu (ihrer) Volksmusik erzählen. Dabei trifft man sowohl auf Freude als auch auf Trauer, was den Menschen einen besonderen Charme verleiht. Das ist nicht gekünzelt oder aufgesetzt, das ist einfach echt und reißt einen zum Teil wirklich mit.
Wenn ein ehemaliger Buchenwald-Kriegsgefangener aus Polen mit Tränen in den Augen sagt, dass immer wenn jemand aus dem Konzentrationslager fliehen wollte auf dem Apellplatz mit allen Mann "Alle Vögel sind schon da" gesungen wurde, dann läuft einem schon eine Gänsehaut über den Rücken. Genauso geht es auch in die andere Richtung, wenn drei Omas aus dem tiefsten Bayern ihre sarkastischen Texte zu Volksmusik trällern muss man einfach herzhaft lachen.
Allerdings war es das auch. Der Film hat quasi nur seine Menschen zu bieten und das Gefühl, das man ein Teil von ihnen erfahren hat. Was der Film nicht hat ist irgendein Spannungsbogen, oder ein Ablauf , der dann zu einer Beantwortung der am Anfang gestellten Frage "Warum ist der Deutsche seiner Volksmusik abgeneigt" gibt. Aber man kann es sich zumindest besser vorstellen (auch wenn es mich persönlich eher wenig interessiert)
Schlussendlich hat der Film dennoch einen positiven Eindruck bei mir hinterlassen. Der Trailer gibt das nicht einmal ansatzweise wieder, was sehr schade ist. Wenn das hier irgendjemand lesen sollte der sich ein bisschen für soetwas eher unkonvetionelles begeistert lassen kann, der wird es nicht bereuen.

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