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Joy Mittal ist allein im Bürogebäude seiner Firma. Eigentlich sollte dort noch ein geschäftiges Treiben herrschen, doch es regiert die Ruhe. Kein Wunder, denn um selbst weiter aufzusteigen, hat Joy den meisten Mitarbeitern gekündigt. Während er in das größte Büro einzieht, geschehen plötzlich unheimliche Dinge. Im Spielzimmer machen sich Spielzeuge selbständig und Joys außereheliches Verhältnis erscheint ihm als Geist. Sind die Ereignisse nun echt, oder spielt ihm sein Verstand einen Streich? Ein Blick auf die Aufzeichnungen der Überwachungskameras eröffnet ihm eine erschreckende Wahrheit.

Donnerwetter, es gibt doch tatsächlich Filme aus Indien unter drei Stunden Laufzeit, von denen sonst ja mindesten 2 1/2 davon gesungen, getanzt und geschmachtet wird. Ein Grund für mich um Bollywood einen Bogen zu machen, der mindestens die geographische Größe des Subkontinents ausmacht. Glücklicherweise gibt es bei Fired davon nichts zu sehen, sondern es handelt sich um einen reinrassigen Beitrag aus dem Horror/Thriller Bereich. Angeblich basiert die Geschichte auf wahren Ereignissen, zumindest das Ende ist wohl so passiert, während der Film lediglich die dramatische Phantasie der Marke "könnte so gewesen sein" wiedergibt.
Das Leben könnte für Joy eigentlich ganz angenehm sein, seine Londoner Firma wurde aufgekauft, er zum neuen Chef berufen, allerdings mit dem gewissen Makel für eine Restrukturierung als erste Amtshandlung gleich mal die halbe Belegschaft feuer zu müssen, darunter sein ehemaliger Mentor und auch seine Büroaffäre. Bis auf dem Wachmann im Foyer ist er der letzte im Gebäudekomplex und hier fängt der Horror an.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, das menschenleere Großbüros durchaus etwas unheimliches haben können, zumal sich der gute Joy regelmäßig Tabletten einpfeifen muß. Auf einmal klingeln Telefone, das Fax macht sich selbständig und auch Visionen der geschassten Mitarbeiter tauchen auf. Die Intensität nimmt dabei ständig zu, da kann auch der treue Wachmann nichts dran ändern und dem Zuschauer wird dabei immer die Möglichkeit offen gelassen, ob es sich hierbei nun um eine Psychose, Medikamentenmangel oder simples Schuldbewußtsein handelt, das die Kette der Ereignisse anstößt.
Es fällt zwar nicht allzu schwer zu erkennen, wohin die Plotte hinläuft, aber der Weg dorthin ist wirklich gut gemacht. Der Darsteller der beinahe One Man Show macht seine Sache wirklich ordentlich und auch den Machern gelingt es, die Spannungsschraube stetig hochzudrehen. Ist es anfangs noch subtiles Unwohlsein, artet das Paket zunehmend in horribles Terrain aus, was zusammen mit der unheimlichen Location spannend anzusehen ist.
Nach Juan of the Dead war ich jedenfalls mal wieder überrascht, was Exoten Länder in diesem Genre so alles zustande bringen. Fired erfindet den Horrorfilm sicher nicht neu, ist aber flott und spannend arrangiert, gut photographiert und macht seine 80 Minuten Laufzeit Laune.
7/10

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