Review

Bad Santa packt den Flammenwerfer aus!


Steven C.Miller hat sich als Genre - Regisseur mittlerweile gekonnt etabliert und huldigt nachdem fragilen Monster - Happening "Under the Bed" einmal mehr dem Ironie - und Metaebenen freien 80´s Retro - Clash. Dabei handelt sich es letztlich bei "Silent Night" um kein 100% Remake von Charles Selliers 1984 "Silent Night" der viele Eltern auf die Straßen trieb, um dagegen zu Demonstrieren. Flugs verschwand er aus den Kinos, entwickelte sich auf VHS zu einem Hit und zog einige Sequels nach sich, wobei das erste schon zu einer unrühmlichen Berühmtheit verkam, aufgrund der Menge an Stock Footage!

Miller hetzt abermals einen veritabel meuchelnden Santa durch die Straßen einer verschlafenen Kleinstadt und lässt die örtliche Polizei im Dunkeln tappen und der Zuschauer darf hin und wieder mal schmunzeln, ob der Opfer, die teils keine wirklichen Sympathien beim auslösen, da sie einige typische Genre - konforme Klischees bedienen und so flach wie Toastbrote sind.

Dabei konnte Miller dennoch einige bekannte Genreakteure gewinnen, die einen zumindest teils bei der Stange halten, aber letztlich dem eigentlichen Plot kaum was bringen, außer nachdem Killer zu jagen oder eher zu lamentieren ob es wirklich einer ist und worin seine Intentionen bestehen. Daher ist der Zuschauer schon eher im Klaren, das hier ein Saubermann mit moralischen Komplexen wütet. Und das in einer (bis auf eine klärende Flashback - Sequenz) schneebefreiten Kulisse, die kaum irgendein Weihnachtsfeeling aufkommen lässt!
Dies verhindert den Aufbau einer Atmosphäre mehr als merklich und macht diesen Beitrag zu all den Remakes der letzten Jahre, trotz handwerklichen Geschicks marginlal mittelmäßig und vielleicht auch ziemlich austauschbar.

Schaut man über die Mankos hinweg, bekommt man trotz alledem mittelmäßige und dennoch recht flotte Standard - Ware geboten, in der Malcolm McDowell ("Uhrwerk Orange", "Doomsday" und "Rob Zombies Halloween I + II") und ein frotzelnder Donal Logue ("Vikings" und "Blade") dank ihres köstlichen Overactings hervorstechen und Jamie Kings ("My Bloody Valentine" und "Sin City 1 + 2") Acting ziemlich bieder wirken lassen.
Die Kills sind eine recht kreative Angelegenheit die aus einer wohligen Mischung aus Handmade und CGI einhergeht und dem Gorehound durchaus gefallen dürfte. Hier tobt sich Miller teils aus, ohne das der Film letztlich komplett in die Splatterecke abrutscht.

Positives und Negatives gehen fast schon in Hand, wobei "Silent Night" trotz alledem ein Eintrag ist, der Biederkeit und Schwachsinn gekonnt aufeinanderprallen lässt und ohne große Längen solide unterhalten kann, allerdings auch nicht mehr.

Fazit: Blutige Feiertagsgaudi die leider aufgrund fehlenden Schnee überhaupt keine Atmosphäre aufbauen kann, dennoch mit teils guten Acting bis in die Niederungen des Overacting zu unterhalten weiß und das ganzen mit einigen kreativen und derben Kills zu unterstreichen weiß!
5 von 10 Pinienzapfen 

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