Review

Caleuche (2012)

Caleuche - The Call of the Sea oder wie im Originaltitel Caleuche: El llamado del mar ist ein Mystery-Horror, der sich mit der Legende der Caleuche an der Insel Chiloé beschäftigt. Die Caleuche ist ein klassisches Geisterschiff und es existieren viele Geschichten in der chilenischen Bevölkerung von einfachen Sichtungen bis hin zu direkten Kontakt.

Regie führte "Jorge Olguín" der sich der Thematik vermutlich auch aus eigenem Interesse angenommen hat. Beim Drehbuch half seine Ex-Frau Carolina García, die mit der Legende der Caleuche ebenfalls vertraut sein sollte.

Die Story handelt von Isabel (Giselle Itié), einer jungen Meeresbiologin, die in den USA lebt. Als sie erneut an einer seltenen und noch relativ unerforschten Krankheit erkrankt, die sie von ihrem Vater geerbt hat, beschließt sie, den Ort ihrer familiären Vorfahren aufzusuchen und fährt nach Chile. Hier kommt sie nach und nach ihren Vorfahren und dessen Erlebnisse näher und macht so Bekanntschaft mit dem Geisterschiff Caleuche und deren Besatzung, die stets auf der Suche nach neuen Seelen ist, die sich zuvor auf einen diabolischen Pakt einlassen ...

Klingt interessant? Hätte es auch sein können! Mal ehrlich, irgendwie hat Jorge Olguín hier gehörig gutes Potenzial vermasselt, was echt schade ist. Denn der Film hat deutliche Längen und ist auch sonst etwas zu ruhig erzählt. Der nächste Kritikpunkt ist eine nicht ausreichende Erklärung des Fundaments. Wie so sah die Besatzung aus wie eine altertümliche Samurai Garde. Wieso sah die Caleuche aus wie ein nordisches Wikingerschiff. Warum hatten die orientalische Krumsäbelfuchtelstäbe und überhaupt, warum besteht die Besatzung aus Hexen und Fischer usw. Wenn das die eingearbeiteten Fantasyeinlagen sein sollen, dann tragen diese aber auch nicht zur Verbesserung bei. Ein weiterer Kritikpunkt ist die kaum vorhandene Atmosphäre und hölzerne Art der Charaktere.

Schauspielerisch konnte Giselle Itié überzeugen, die auch bei The Expendables (2010) zusehen war. Aber auch Hernán Lacalle als gutmütiger Fischersmann kam authentisch rüber.

Wer einen ähnlichen Film wie Amando de Ossorio´s Geisterschiff der schwimmenden Leichen (1974) erwartet, wird richtig böse enttäuscht werden. Selbst Lost Voyage (2001) hatte mehr Spannung. Blut und nackte Haut gibt es übrigens auch kaum.

Was recht gut funktionierte, waren die Landschaft und Naturaufnahmen in Kombination mit Aurora (Catalina Saavedra) als naturverbundene Kräuterfrau. Zumindest diese paar Szenen konnten etwas Atmosphäre aufbauen.

Fazit: Funktioniert als Einschlafhilfe und ist höchstens für den Hardcore Geisterschiff Fan interessant. Die Idee und das Potenzial waren da, die Bestrebungen hatte man auch erkannt, doch in der Umsetzung einfach zu bescheiden. Für Giselle Itié, Catalina Saavedra und die Naturaufnahmen usw. will ich nicht zu streng sein. Bewertung: 3,5 / 10 Punkte.

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