Pawn - Wem kannst du vertrauen? (2013)

Frisch aus der Haft entlassen, wünscht sich Nick nichts sehnlicher, als seine schwangere Frau Amanda und seinen Bruder Patrick wieder in die Arme zu schließen. Doch das Treffen mit Patrick in einem Diner verläuft anders als erwartet, denn das Lokal wird zum Ziel eines Raubüberfalls. Was als unbedeutender kleiner Überfall beginnt, entwickelt sich schnell zu einer handfesten Geiselnahme, die zu eskalieren droht. Während das Gebäude umstellt wird, wissen die Räuber nicht, dass das unauffällige Diner, das sie sich für ihren Überfall ausgesucht haben, der Mafia als Fassade für ihre Geschäfte dient und eine Menge korrupter Cops vor der Tür langsam aber sicher nervös wird.

Schön, das es immer noch Filme gibt, von denen man noch niemals nichts gehört hat, die dann aber doch positiv überraschen. Pawn ist jetzt sicher keine Multimio Dollar Produktion, kann aber mit einem sehr cleveren Script und guten Darstellern aufwarten, die man in der Preisklasse eines kleinen Thrillers so sicher nicht erwarten kann. Wie in einer Kurzgeschichte wird der Zuschauer hier unvermittelt ins Geschehen geworfen, als ein Cop sein Stamm-Diner betritt, aber die Nervosität aller Gäste macht schnell deutlich, das hier doch etwas im Argen liegt, denn drei böse und bewaffnete Jungs liegen auf der Lauer.
Um diesen Überfall dreht sich der ganze Film und den Großteil der Handlung bleiben wir auch dort. Allerdings wird der Zuschauer stets aufs Neue in die Irre geführt, denn nur die wenigstens der Personen sind letztlich das, was sie vorgeben und haben andere Motive und Ziele als sie preisgeben. Natürlich handelt es sich auch nicht um einen simplen Raubzug, wie es auf den ersten Blick scheint, sondern eben hier gibt das Drehbuch immer neue Plots, Hintermänner und Konstellationen Preis, das man da fast schon aufpassen muß den Anschluß zu verpassen.
Das Schöne dabei ist allerdings, das nicht einfach nur wild alles mögliche ineinandergeschachtelt wird, sondern die einzelnen Geschichten eine vernünftige Symbiose eingehen und die Story auch dann noch Sinn macht, wenn russische Gangsterbosse, verdeckte FBI Ermittler, korrupte Cops oder ein frisch entlassener Knacki und dessen Frau nach und nach in den Vordergrund rücken. Dazu gibt's noch diverse Rückblenden, Zeitsprünge und sogar Action als die Situation am Ende komplett aus dem Ruder läuft. Das Ende ist dann zwar doch etwas sehr konventionell ausgefallen, aber bis dahin macht Pawn Thriller Freunden sicher Spaß.
7/10