Review

Folge 15: Kidnapping auf Kreta

In der fünfzehnten Folge seiner Sendereihe "Spione, Agenten, Soldaten" zeichnet der polnische Historiker und Regiesseur Janusz Piekalkiewicz die abenteuerliche Entführung des deutschen Kommandeurs Kretas während des zweiten Weltkriegs durch ein englisches Kommandounternehmen nach. Unter der Leitung des jungen Offiziers Patrick Leigh Fermor gelingt es einem Kommando der britischen S.O.E. (der Special Operative Executives) tatsächlich  mit der Unterstützung griechischer Partisanen den deutschen Generalmajor Heinrich Kreipe zu entführen und in der zerklüfteten Südhälfte Kretas zu verstecken, bis man es schafft, ihn nach Afrika zu bringen.
Im Film kommen ehemalige griechische Partisanen und auch der entführte General zu Wort und berichten in ihrer jeweiligen Sicht von den Ereignissen im Frühjahr 1944. Dazu hat Piekalkiewicz viele Archivaufnahmen gesammelt, die die Geschehnisse während des Krieges visualisieren und auch Interviews mit den Beteiligten geführt.
Der Film hat in der mir vorliegenden Fassung eine ausgesprochen schlechte Bildqualität (z.B. Streifen im Bild), was auf der DVD-Hülle beschönigend damit begründet wird, dass man den "zeitgenössischen Eindruck des Materials" beibehalten wollte. So kann man es auch ausdrücken, wenn man die Kosten für eine aufwendige Restauration scheut.
Ich fand die Dokumentation dennoch interessant, brachte sie doch eine Episode der deutschen Besatzung Kretas in Erinnerung, die ich bisher nur aus Klaus Modiks überaus lesenswertem Buch "Der kretische Gast" kannte und beim Lesen eher für fiktiv hielt (nachzulesen im neunten Kapitel). Das Leben schreibt eben selbst die spannensten Geschichten.

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