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Eine Reporterin reist an die mexikanisch-US-amerikanische Grenze, um besorgt nach ihrem Bruder zu suchen, der als Sozialarbeiter Flüchtlingen illegal über die Grenze verhilft und verschwunden ist. Das ist die Story. Aus dem Material hätte man durchaus was machen können. Leider wurde aber daraus ein Schuss in den Ofen. Sharon Stone bleich mit schwarzen Haaren - das ist ein Stilbruch und steht der Frau einfach nicht. Was mich sehr gestört hat, war die völlig unglaubwürdige, unlogische Story. Es passt einfach hinten und vorne nichts so recht zusammen. Ich öffne mal einen #SPOILER ON...
Gefesselte Gefangene werden mit einer Waffe mit Finger im Abzug bedroht, obwohl sie sich nicht rühren können; die oberfiese Bösewichtin ist schon nach einem Schlag auf den Kopf gestorben - ganz ohne langen Kampf; Drogendealer schmuggeln im Bauch der Reporterin Drogen ohne deren Wissen über die Grenze, nachdem sie die Grenze überquert hat, holen sie sie wieder zurück - hä? Die Drogen haben ihren Bestimmungsort erreicht; bei der Flucht wird die Waffe erst vergessen, dann nicht entsichert; ein "Guter" wird von der Grenzpolizei erschossen, weil er seine Waffe nicht fallen lässt - warum er das nicht tat bleibt schleiferhaft, da er außerhalb der Gefahr war; nach Vergewaltigung wirkt man nicht entspannt und relaxt; eine winzige Hütte im Niemandsland an der Grenze wurde noch nie auf einen Fluchttunnel von der Grenzpolizei gefilzt, obwohl darin spurlos Leute verschwinden uvm.
#SPOILER OFF
Trotz ständiger Traktierung durch die fiesen Gangster wird ständig nur herumgeheult, geflennt und sentimentiert - anstelle mal zum Gegenangriff überzugehen. Eine jämmerliche Tragödie mit einer hahnebüchend unrealistischen Story. Irgendwie hat man mit den Opfern kein Mitleid beim Ansehen, denn sie verhalten sich völlig idiotisch, wie in einem billigen Horror-Metzel-Streifen. Einzig gelungen sind die Kulissen und die mexikanische Atmosphäre. Der Rest ging peinlich daneben...
Ich rätsle noch: Wo könnte der Anspruch des Films liegen? Im Aufzeigen der Flüchtlingsmisere? Reiche USA, armes Mexiko - dämlicher Stereotyp. Die Realität dürfte anders aussehen. In den USA ist nämlich schon lange nicht mehr alles Gold, was glänzt und der amerikanische Traum mausetot.

Fazit: Freudlose Zeitverschwendung - Undurchdachtes B-Movie ohne besonderen Reiz. (3/10)

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