Review

Vor lauter Lobeshymnen und Begeisterungsstürmen weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll. Also der Reihe nach. Zugegeben, der Schlag in die Magengrube direkt zu Beginn des Films und die anhaltende melancholische Grundstimmung sind garantiert nicht jedermanns Sache. Wer sich jedoch darauf einlässt, wird mit einem absoluten Filmjuwel belohnt, das noch lange in Erinnerung bleibt. Es gelingt Regisseur Felix Van Groeningen mit viel Fingerspitzengefühl und dem gekonnten Einsatz von Flashbacks der schwierige Spagat zwischen tieftraurigem Familiendrama und erfrischender Romanze. Der wohl größte Pluspunkt dieses cinematischen Meilensteins ist zweifellos die phänomenale Besetzung. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich jemals ein so talentiertes Darsteller-Duo auf der Leinwand sehen durfte. Besonders Veerle Baetens haut einen mit ihrer atemberaubenden Performance förmlich aus den Socken. Abgerundet wird das Ganze durch einen tollen Bluegrass-Soundtrack, der einen geradezu mitreißt. Gott sei Dank, dass mir diese Perle des europäischen Films damals in die Hände gefallen ist. Ihn nicht gesehen zu haben, wäre ein unbeschreiblicher Verlust.

Fazit: Wenn man einfach alles - und ich meine ALLES - richtig macht bei einem Film, kann schlichtweg nur ein Meisterwerk entstehen. Das ist bei "The Broken Circle" zweifelsohne gelungen. Wegen des doch recht schwere Stoffs und die Tatsache, dass man sich solche Filme nicht wieder und wieder anschauen wird, gibt ein halbes Pünktchen Abzug zur absoluten Top-Wertung.

9,5/10 Punkte

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