Prófugos - Auf der Flucht (2 Staffeln und damit abgeschlossen)
Grob gesagt eine Mischung aus den zwei starken Copserien "Undercover" (Bulgarien) und "Braquo" (Frankreich). Wer Braquo aber hart fand, der hat Prófugos noch nicht gesehen. Es wird gemordet, gefoltert, vergewaltigt (hier gerne auch mal Männer als Opfer), es wird belogen, betrogen und hintergangen und genau genommen hier ist fast Jeder eine Vollpsycho. Nicht selten sehr hart an der Schmerzgrenze und weit darüber hinaus und scheinbar für alle komplett ausweg- und aussichtslos.
Vier grundverschiedene Typen sitzen im LKW und schmuggeln eine satte Menge Drogen. Doch einer von Ihnen ist ein recht junger Undercovercop, er unterrichtet seine Kollegen genau über die Route und es wird eine Stelle geplant an der der Zugriff erfolgen soll. Doch alles kommt natürlich völlig anders und so landet man bereits in Folge 1 in einer heftigen und blutigen Hafen-Schießerei. Jetzt sind die Vier "Auf der Flucht" vor anderen Schwerstkriminellen, korrupten Cops, noch korrupteren Politikern und Feinden in den eigenen Reihen und ziehen eine blutdurchtränkte Schneise der Gewalt hinter sich her. Keiner vertraut dem Anderen, doch nur gemeinsam kann man es schaffen. So rauft man sich zunächst widerwillig zusammen und der Zuschauer: Lange geht das alles nicht gut ...
Die weitestgehend unbekannten Darsteller spielen ihre Charaktere eindrucksvoll, glaubwürdig, sehr intensiv und mit genügend Background versehen. Allen voran Luis Gnecco als Mario Moreno, was für ein ultramieses und brutales Drecksschwein.
Doch neben der überbordenden Gewalt und nicht wenig Action bleibt auch genug Zeit für ruhige dialogintensive Passagen, den Auf- und Ausbau der Charaktere und einer Story die Hand und Fuß hat. Eine starke und unhektische Kameraarbeit, der dazu passende gute Sound und "schön" triste Landschaften runden das sehr gute Gesamtbild dieser durchgehend spannenden, wendungreichen und gewalt(äti)igen chilenischen Serie ab.
Fazit: Dialogstark, knallhart, bedrückend und immer gnadenlos auf die Fresse!
8 von 10 Drogenpaketen