Der Auftakt.
Rein vom Nostalgiefaktor her hätte "Squadra antiscippo" (Die Strickmütze/ Die Bullen auf den heißen Feuerstühlen/ Der Superbulle mit der Strickmütze) zehn Bewertungspunkte verdient. Wie Tomas Milian alias Nico Giraldi hier lässig, aber mit stoischem Geradeausblick auf dem Motorrad sitzt, während er Jack Palance (als skrupelloser Großkrimineller Norman Shelley) bei trostlosem Wetter durch das Umland Roms verfolgt, ist für mich eines der ikonographischen Bilder des europäischen Kinos.
Der Auftakt der "Superbullen"-Reihe, die es zwischen 1976 und 1984 immerhin auf 11 Filme brachte (allesamt inszeniert von Regisseur Bruno Corbucci), ist noch etwas bodenständiger als all das Folgende. Die Figur des Ermittlers Giraldi (er heißt hier auch in der deutschen Synchro so, erst in den Folgefilmen wurde er zu Tony Marroni) ist noch etwas "geerdeter", ihr Bürgerschreck-Habitus noch nicht so karikaturenhaft überspitzt.
Ein Blick in Giraldis Wohnung übrigens, die mit diversen "Serpico"-Filmplakaten geschmückt ist, zeigt, wo bei dieser doch sehr speziellen Polizistenfigur der Hase läuft.
Der Humor ist schon da, aber noch zurückgenommen, wenn man mal von Einlagen, wie der völlig überkandidelten Darstellung des Homosexuellen in der Bar absieht.
Und dem Komödiantischen stehen recht happige Morde gegenüber - u.a. wird ein Kleingangster von Shelleys Schergen in einem Auto vergast. - Dass Corbucci Rom fast ausschließlich von seiner ärmlich-schmuddeligen Seite zeigt, lässt aber ohnehin keine allzu unbeschwerte Atmosphäre aufkommen.
Jack Palance hat im Übrigen nur wenige Szenen, aber die füllt er schon durch seine bloße Präsenz.