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Tarantinos neuer Streich, brutaler Westernrachefilm voller nostalgischer Musik, amüsanten Dialogen und harten Schießereien. Dabei werden die Sittenwidrigkeiten und der Rassismus des frühen Amerika kritisch behandelt. So wird jeder Farbige abwertend Nigger genannt, ein Farbiger wird an reißende Hunde verfüttert und der verwirrte Ku-Klux-Clan darf auch mitmischen. Doch nie ist die Kritik aufdringlich oder gar oberflächlich, nein, es ist ein Spiegelbild der amerikanischen Gesellschaft dieser Zeit. Natürlich alles überspitzt dargestellt, doch auch tiefgründige Gedanken, wie den farbigen alten Butler, der loyal zu seinen weißen Herren steht, auch wenn diese unmenschlich und sogar gegen Schwarze sind. Weiße werden in Person von Di Caprio als sadistische Landherren skizziert und Farbige als willensschwache Knechte. Die Musik, die ununterbrochen jeden zweiten Italo-Western glorifiziert, passt zu dem altertümlichem Charme dieses düsteren, lustigen amüsantem Western. Es gibt sehr wenige Filme, die eine Spieldauer von knapp drei Stunden kurzweilig gestalten können. Zu diesen gehört Django Unchained. Der Film ist in meinen Augen schon jetzt eine moderner Klassiker.

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