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Ein Tarantino gehört immer in die Oberliga, so auch diesmal. Bluttriefende und saukomische Westernfarce, die wirklich sehenswert ist. Aber im Vergleich zu den anderen Werken des Meisters eher ein schwacher Beitrag. Zu unentschlossen zwischen den Genres pendelnd, wenig inszenatorische Raffinesse und auch deutlich zu lang geraten. Das Genie Tarantinos blitzt in diesem Film zu selten auf, auch von einer Hommage an den Italowestern kann keine Rede sein, da zuwenig Stilmittel verbaut wurden. Gelungen wie immer die musikalische Untermalung, wenngleich ich vereinzelte Rap-Nummern etwas fehl am Platze fand; als auch die köstlichen Dialoge, die ins Absurde abdriften. Highlight des Films sind diesmal nicht etwa Waltz, dessen Genuschel und Hampeleien schon langsam nerven, sondern Kerry Washington, Samuel Jackson und DiCaprio, dessen Darstellung eines wahnsinnigen, sadistischen und inzestiös veranlagten Rassisten wirklich oscarreif ist.
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"Django Unchained" ist Tarantinos bester Film seit "Pulp Fiction". Was einem hier geboten wird, ist eine fulminante Mischung zahlreicher Genres und an Unterhaltungswert trotz der hohen Lauflänge sowie der Dialoglastigkeit nicht zu überbieten. Die Dialoge sind so genial, dass man gar nicht mehr aufhören kann, begeistert zuzuhören. Der Film steckt voller wunderbarer Ideen, der Musikeinsatz ist begeisternd und unglaublich kreativ, alle Darsteller agieren brillant. Und auch was die Optik betrifft bleiben keine Wünsche offen. "Django Unchained" ist ganz großer Spaß und ein Wahnsinns-Spektakel.