Inhalt:
China in einer mittelalterlichen Epoche. Kao Chien-jen (Woo Kei) steht der "First group" in Chiangnan vor..., einer Art Adels-Zunft, und steht treu zum Kaiser-Haus.
In einer Nacht mit stürmischem, regnerischem Unwetter, erhält Kao Chien-jen Besuch in Person von Ling Yi-hung (Lung Fei), der rechten Hand des Generals Li Tien-ming (Wang Ching).
Nach einer längeren Unterredung, bei der die Männer wild gestikulieren, verlässt Ling Yi-hung das Anwesen Kao´s, ohne ein für ihn befriedigendes Ergebnis.
Kao Chien-jen unterrichtet seine Untergebenen und seine Tochter, Kao Jo-hsueh (Shi Szu) darüber, dass Ling Yi-hung für den General Li Tien-ming eine Rebellion gegen das Kaiser-Haus plant, und dafür zunächst der Kronprinz, genannt der "Prinz des östlichen Palastes" (Chung Wa), einem Attentat zum Opfer fallen soll!
Nunmehr beschließt Kao Chien-jen, der eine Kollaboration mit den Abtrünnigen ablehnte, dass seine Männer und seine Tochter in die Berge fliehen sollen, da von einem Angriff Ling Yi-hung´s ausgegangen werden muss.
Doch es ist zu spät hierfür..., das Anwesen der Kaos wird von Ling Yi-hung und seinen Truppen angegriffen..., nach blutigem Kampf wird Kao Chien-jen getötet!
Kao Jo-hsueh gelingt durch die Hilfe von First brother (Sit Hon) und Second brother (Wong Kwok-Fei) die Flucht..., doch die beiden Männer Kao Chien-jen´s kommen dabei zu Tode.
Kao Jo-hsueh ist eine so bildschöne wie sensible und verzweifelte junge Dame. Sie will dem letzten Rat ihres Vaters folgen, und im Kloster der Hu Hsiao-Mönche die Kunst des KungFu erlernen, um den Clan der Kaos zu rächen.
Unterwegs begegnet sie zum ersten Mal dem Prinzen des östlichen Palastes und dessen Leibwächter Hung Tung (Wang Chung). Die beiden sind quasi inkognito auf Inspektionsreise hinsichtlich örtlicher Magistrate.
Und auf beide Männer werden bereits Anschläge verübt..., Ling Yi-hung´s Männer stecken natürlich dahinter. Doch beide Männer beherrschen ein hervorragendes KungFu!
Kao Jo-hsueh erreicht den Tempel der Hu Hsiao-Mönche. Doch deren Abt (Mui Tak-San) ist eisern. 3 Tage und Nächte, bei prasselndem Regen oder unter gleißender Sonne hält Kao durch..., dann wird sie in das Kloster als Schülerin aufgenommen.
Dort steht ihr ein beinhartes Training im KungFu des Kranich-Stils bevor..., auf Holzpfählen oder mit den tödlichen Phönix-Ringen.
Aus Kao wird eine ausgezeichnete KungFu-Fighterin..., und so wird sie wieder aus dem Kloster entlassen...!
Und sie begegnet wieder dem Prinzen und dessen Leibwächter. Doch auch wenn sie sich in Kämpfen gegen Attentätern beistehen, Kao ist spröde..., sie will ihre Rache alleine angehen!
Ling Yi-hung ist sich indessen der Gefahr bewusst..., und dessen hintertriebene Gespielin Yin Chiu-shui (Wong Gwan) will Kao eine tödliche Falle stellen...!
Als Kao dieser mit knapper Not entkommt..., sieht sie ein: Nur mit Hilfe des Prinzen und dessen Leibwächter Hung Tung kann sie ihre Feinde besiegen, ihre Rache vollenden und die Rebellion General Li Tien-ming´s verhindern.
Ein blutiger Kampf auf Leben und Tod entbrennt......
Fazit:
Ganz hervorragend! Im Jahre 1979 schuf Regisseur "Richard" Tung Chin Hu diesen nahezu perfekten, spannenden Bilderbuch-Eastern für das Studio Chung Wai Motion Pictures.
Eine einfache Geschichte um eine junge Frau, die von einer weinerlich-sensiblen Prinzessin zu einer KungFu-Kampfmaschine wird, um den Tod ihres Vaters und dessen Anhang zu rächen und somit auch einen Prinzen vor rebellischen Villains zu bewahren..., wird hier von Tung Chin Hu auf stringente, klar verfolgbare und spannende Art routiniert-gekonnt umgesetzt!
So hat dieser Streifen denn alles, was ein nahezu perfekter Eastern braucht! Ein klares Handlungs-Schema..., sehr gute, spielfreudige Darsteller..., eine spannende Struktur mit typischer Eastern-Atmosphäre und vor allem viele, perfekt choreographierte und kernige KungFu- und WuShu-Fights. Das alles besitzt "A massacre survivor"! Ein seltener Eastern..., und leider ein Juwel, welchem so wenig Beachtung bislang geschenkt wurde.
Ich habe in meinem Leben viele Eastern gesehen..., wenn etwas richtig gut ist..., ich denke, ich habe ein Auge dafür. Eastern-Fans wird ja mitunter vorgeworfen, sich wahllos jede Plotte reinzuziehen und stark zu finden. Weit gefehlt..., je mehr Eastern man gesehen hat, um so wählerischer wird man..., auch in seiner Beurteilung.
Und hier haben wir es mit einer Perle des Genres zu tun.
Das Motiv für die weibliche Hauptperson ist natürlich... Rache! Nachdem ihr Vater getötet wurde, zieht die Protagonistin los. Sie begegnet einem Mann und dessen Leibwache..., der ihr zum Verbündeten werden soll..., denn ihre Feinde sind die selben. Doch die junge Dame muss erst KungFu erlernen..., zuständig sind hierfür Mönche..., in einem Tempel gibt es die obligatorischen Trainings-Sequenzen. Und dann reiht sich alsbald ein KungFu-Fight nach dem nächsten..., gleichwohl nie Selbstzweck..., sie bringen die Rache der Hauptdarstellerin und die Storyline voran!
Und das alles wird umgesetzt in pittoresken Außen-Drehorten..., und den edlen Sets von Chung Wai Motion Picture. Das gibt dem Streifen die richtige Eastern-Atmosphäre..., Sahne auf dem Kuchen.
Der Film "A massacre survivor" lebt insbesondere von seiner Hauptdarstellerin..., jener die eben ein Massaker überlebte..., und hier eine ihrer besten darstellerischen und kämpferischen Leistungen überhaupt bietet: Die wunderbare Shih Szu! Die attraktive Shaw-Actrice brilliert hier in ihrem Rollenbild und ist die treibende Kraft in diesem Eastern. Sie wandelt sich gekonnt vom weinerlichen Prinzesslein zu einer fast nihilistisch-desillusionierten Kampfmaschine..., übersieht dabei zunächst ihr gewogene Männer, da sie niemandem traut..., und sie fightet absolut gekonnt..., auch mit akrobatischen Feinheiten!
Shih Szu zeigt eine brilliante Performance und trägt den Streifen!
Überhaupt ist der Cast hochkarätig..., um so verwunderlicher ist es, dass dieser Eastern zu den "rare Martial Arts Movies" zählt. An der Seite Shih Szu´s sieht man Chung Wa und eine weitere Shaw-Ikone... Wang Chung, einst gestählt durch zahlreiche Auftritte mit Genre-Granden wie Ti Lung, David Chiang und Alexander Fu Sheng. Beide agieren ebenso gekonnt, vor allem auch fighttechnisch.
Der Haupt-Villain ist ein Spezialist auf diesem Gebiet: Lung Fei..., der agiert wie gewohnt routiniert auf diesem Feld mit seinem fiesen Gesichtsausdruck..., und natürlich ist er durch und durch böse. Auch er bietet ein astreines KungFu..., und die Helden müssen alles aufbieten.
Lung Fei arbeitet hier für einen General, der eine Rebellion anzetteln will. Wang Ching, der Bruder von Wang Chung, agiert in dieser Rolle..., und ihm ist der Irrsinn ins Gesicht geschrieben. Er soll geistig umnachtet wirken..., und das tut er auch.
Mit dabei ist als gefährlich-hintertriebene Gespielin und Schergin der Villains die rassige Wong Gwan.
Vampmäßig kommt diese Darstellerin hier rüber..., immer auf Vorteile bedacht. Sie will Shih Szu eine Falle stellen..., für kurze Zeit glaubt man auch an eine physische Auseinandersetzung der beiden Damen..., tja, das hätt ich mir gewünscht, wär noch mal ein besonderer Kulminationspunkt gewesen.
Nicht vergessen hervorzuheben sind die Leistungen von Shih Ting-Ken und Yuen Cheung-Yan..., beide bleiben im Streifen namenlos, sie sind die Sifus Shih Szu´s im Kloster der Hu Hsiao-Mönche. Durch ihr herausragendes Können, auf Holzpfählen oder mit Kampf-Ringen, sind die Trainings-Sequenzen auf hohem Niveau..., und sind ein gewichtiger Eckpfeiler hinsichtlich der Action in diesem Streifen.
Und es sind richtig starke KungFu-Fights. Dynamisch, akrobatisch..., immer neue Moves wurden hier eingebaut, und die Fights sind intensiv und temporeich. Das gefiel mir wirklich sehr gut. Manches ist etwas tricky..., das wäre das einzige Manko (überhaupt an diesem Eastern der Extra-Klasse), doch sieht man leicht darüber hinweg.
Viel Tempo, viel Intensität..., und viel Abwechselung: Kurze Schwerter..., Tonfas, Kampf-Ringe, Stock-Fights..., und Wang Ching agiert auch noch mit einer Todeskralle am Ende eines Kampf-Stocks.
Ja..., Eastern-Herz was will es mehr...? Bis auf ein paar wenige Trick-Szenen und Fliegereien, und ein, zwei etwas zu melancholische Szenen mit Shih Szu und Chung Wa, ist hier in nahezu perfekter und spannender Eastern-Actioner mit einer starken Hauptdarstellerin, klarer Handlungs-Struktur, gelungener Atmosphäre und vielen kernigen KungFu-Fights entstanden...!
Wer sich visuell noch im Internet über den Streifen "A massacre survivor" informieren will, welcher ja leider ein sehr rarer Eastern ist, der/dem empfehle ich den entsprechenden Eintrag zum Film bei hkmdb.com .