Miike's GRAVEYARD OF HONOUR ist ein ruhiges Gangster-Drama.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht der wortkarge Ishimatsu, ein Yakuza-Mitglied, das es sich anscheinend zum Lebensziel gemacht hat, es sich mit jedem zu verscherzen. Durch sein eigenwilliges, brutales Verhalten schafft er es jedenfalls den Hass aller Triadenfamilien (inklusive der Familie, der er selbst angehört) auf sich zu ziehen. Obwohl im zahlreiche Yakuzas und die Polizei auf den Versen sind, kann ihm niemand die Stirn bieten.
Der Film erzählt seine Geschichte in wunderschönen, ruhigen Bildern zu "Hana-Bi"-ähnlicher Klaviermusik und mit wenig Worten.
Leider aber auch mit sehr wenig Action und Spannung.
GRAVEYARD OF HONOUR schockiert weder mit heftigen Perversitäten, noch ufert er in ein Gemetzel aus. Effekte a la ICHI - THE KILLER bleiben hier also aus.
Der Film gibt sich eher Mühe auf den stumpfen, gefühllosen Charakter des Protagonisten einzugehen und erzählt damit auch eine durchaus nette Geschichte, welche aber insgesamt ziemlich unspektakulär und banal geraten ist. Die Story ist zwar ok, ist aber einfach zu lang und langweilt daher schnell, da einfach Action, Tiefgang und das gewisse Etwas fehlen.
Gegen Ende wird dann aber tatsächlich noch etwas rumgeballert und man darf neben einigen sehr blutigen Einschüssen, einen überaus brutalen Mord mit einem Küchenmesser (tausendmal heftiger als Michael Meyers jemals war) und den wohl blutigsten Selbstmord der Filmgeschichte bestaunen.
Fazit:
Wer saftige Action erwartet, muss sehr viel Geduld mitbringen.
Wer eine gute Story mit pfiffigen Ideen und interessanten Charakteren für einen unterhaltsamen Videoabend erwartet, sollte lieber zu einem anderen Film greifen.
GRAVEYARD OF HONOUR bezaubert durchaus durch seine ruhige Erzählweise. Sobald aber der Zauber verfliegt bleibt nur noch Langeweile übrig.
Die wenigen blutigen Szenen trösten da nur wenig und der bizarre, Miike-typische Erzählstil bleibt hier auch aus.
Daher: Kein Hit, aber ganz nett. Mehr aber nicht.