Review

Die kleine unscheinbare Fernsehproduktion SABU ist verbirgt hinter ihrem harmlosen Äußeren ein Drama, welches über das üblich TV-Niveau weit hinausgeht. Die Settings sind zwar klein und deutlich als Studiokulisse zu erkennen, dafür sind das unaufgeregte Buch und die gut aufgelegten (in Japans Jugend sehr bekannte) Darsteller jederzeit in der Lage, die kleinen Mängel vergessen zu lassen.

Es offenbart sich eine Geschichte über eine Freundschaft zweier junger Männer, die ungleicher nicht sein könnten. Der eine stark, dominant, aggressiv, impulsiv, der andere schwach, bescheiden, ängstlich und kontrolliert. Und trotzdem halten sie trotz aller Schicksalswirren jederzeit zueinander, wobei der wesentlich Treuere der zweitgenannte - schwache - der beiden ist. Es entwickelt sich in ruhigen Bildern, jedoch nicht ohne Actionelemente, eine gut erzählte Geschichte, bei der Loyalität, Selbstlosigkeit, Egoismus und Zuneigung auf die Probe, bzw. gegeneinander aufgewogen werden.

Die Bildgestaltung ist TV-typisch unauffällig, weicht aber doch vom für diese Medium so typischen "Talking Heads"-Prinzip ab. Dazu gesellt sich ein harmloser, billiger aber nicht unpassender Score, der vornehmlich durch gezupfte Akustik-Gitarren geprägt ist. Es ist eben keine Kinoproduktion!

Insgesamt kein Highlight im Schaffen Miikes, jedoch ein gutes kleines Freundschaftsdrama für Zwischendurch, wobei Miike wiedereinmal beweist, dass er nicht nur der Regisseur für die lauten Filme wie ICHI oder DOA ist, sondern auch ganz wunderbar die konventionelle Inszenierung beherrscht.

Mirco Hölling (20.08.2004)

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