Die Kifferbraut Gretel schickt ihren Boyfriend Ashton los, um bei der merkwürdigen alten Schachtel Agnes etwas von dem neuen "Schwarzwälder High"-Weed zu besorgen, dass da lokal die Runde macht und so richtig gut reinknallt. Gesagt, getan... doch besagte Agnes entpuppt sich dummerweise als waschechte Nazi-Hexe, die einst aus Deutschland in einem Vorort von Pasadena geflohen ist und nun mit ihrem Spitzen-Stoff die Kids in ihr "Lebkuchenhaus" lockt, um ihnen die Lebensenergie auszusaugen und sich auf die Art wieder zu verjüngen. Auch Ashton landet erst im Folterkeller und anschließend, fein durch den Fleischwolf gedreht, als Dünger auf der magischen Marihuana-Plantage, die Agnes da in dem Luftschutz-Bunker unter ihrem Haus hochgezogen hat. Da die Cops sich nicht allzu sehr für einen verschwundenen Stoner interessieren, macht sich Gretel zusammen mit ihrem Bruder Hänsel selbst auf die Suche nach Ashton und so bringen sich die beiden im wahrsten Wortsinn in Teufels Küche... "Hänsel und Gretel - Black Forest" ist da mit Sicherheit kein ernstgemeinter Beitrag zu der anhaltenden Welle von Märchen-Verfilmungen mit Genre-Touch, sondern in der Tat eine ziemlich durche Mischung aus Splatter-Streifen und - der Blick auf den Originaltitel verrät es bereits - Kiffer-Comedy à la "Cheech & Chong" oder "Half Baked"... und auf etwa demselben Niveau spielt sich Duane Journeys Filmchen dann auch ab, was bedeutet, dass man tiefergelegten Stoner-Witzchen mal besser irgendwas abgewinnen können sollte, um hier einigermaßen auf seine Kosten zu kommen. Kann man sich über den reinen Komödien-Wert der Angelegenheit da noch streiten (für mich waren da jetzt keine echten Schenkelklopfer dabei!), so überrascht die horrible Seite des Ganzen da doch mit stellenweise überraschend satten Blutrünstigkeiten, wenn Augen mit Gabeln ausgestochen, Köpfe mit Schaufeln halbiert oder sogar mal kurz ein Schniepel zu Hackfleisch verarbeitet wird... wovon sich dann doch glatt noch so mancher "richtige" Folterporno noch 'ne Scheibe abschneiden könnte. Wer hätte das gedacht? Zusätzlich gibt es dann noch ein paar Zombie- und Tierhorror-Motive, die munter mit verwurschtelt werden, was die daraus resultierende Melange doch eher inhomogen erscheinen lässt... 'ne wilde Mischung halt, bei deren Konzeption bestimmt auch der eine oder andere Joint umhergegangen ist. Gerettet wird das Ganze nur von einem einigermaßen soliden Produktions-Standard, der sich halt doch immer noch 'ne Etage über dem üblichen DVD-Mist der Marke The Asylum abspielt, sowie "Castle"-Schnuckel Molly Quinn als Gretel, die sicherlich mehr fürs Zuschauer-Auge hergibt als die ziemlich abgwrackte Lara Flynn Boyle in der Hexen-Rolle. Sei's drum, "Hänsel und Gretel - Black Forest" ist auf jeden Fall auch nicht schlimmer als ein "Hänsel & Gretel - Hexenjäger" und dank seiner flotten Erzählweise immerhin kurzweilig und amüsant genug, um einem nicht auf den Senkel zu gehen... aber leider unterm Strich auch so unbedeutend, dass man beim Ansehen vermutlich nicht mal bekifft sein muss, damit er sich im Anschluss wie die Weed-Schwaden ganz schnell wieder aus dem Gedächtnis verzieht...
6/10