"Guinea Pig 2" halte ich für äußerst problematisch. Im Grunde ist das Ganze ja gar kein Film im klassischen Sinne. Inhaltlich beschränkt sich Hideshi Hino nur darauf das ein Perverser eine junge Frau auf Droge setzt und sie dann ganz langsam zerstückelt. Es gibt im ganzen Film nur 2 Akteuere, nämlich den kranken Killer und sein Opfer. Es wird kaum ein Wort gesprochen.
Aus meiner Sicht ist das Ganze nichts weiter als eine genaue Anleitung für den ultragrausamen Mord. Hino zeigt uns jeden einzelnen Schritt des Mörders mit allen Details. Wir müssen mit ansehen wie er ihr Beine und Arme abhackt, ihre Innereien entfernt usw. Das ein Mensch nach dem Genuss von "Scream" oder "Nightmare on Elm Street" auf die Idee kommt jemanden zu töten halte ich für eher unwahrscheinlich, das ein sehr kranker Mensch nach einem Film wie "Guinea Pig 2" sich jedoch in den Kopf setzt es dem Mann im Film nachzutun halte ich durchaus für möglich. Es wird ja auch gemunkelt das "Guinea Pig 2" dem Kindermörder Tsutomu Miyazaki als Vorlage für seine Morde diente. Irgendwo hört es auf und wenn ein Film einem Killer als Vorlage für einen Mord dient ist das dann doch etwas zuviel. Das vollkommen harmlose Filme wie "Last House on the Left", "Muttertag" oder "Maladolescenza" verboten werden, aber ein Film wie "Guinea Pig 2" mit einem ungeprüft davon kommt, stößt bei mir auf wenig Verständnis.
Was Hideshi Hino sich da ausgedacht hat ist einfach nur krank. Er war ja auch für den 1. und 4. Teil der "grandiosen" Guinea Pig-Reihe verantwortlich. Dieser Mann sollte vielleicht mal zum Psychiater gehen, ähnlich wie sein Kollege Takeshi Miike. Was die Darsteller dazu bewegt hat hier mitzumachen ist mir ein Rätsel. Die Effekte sind klasse, der Film ist es jedoch nicht.
Fazit: Nach "Guinea Pig 3" ist "Flowers of Flesh and Blood" aufgrund seiner extrem derben und wirklich gelungen Effekte wohl der beste Teil der Reihe, was beim besten Willen nicht heißen soll das er gut ist. Wer unbedingt "Guinea Pig" gucken will soll sich lieber den humorvollen dritten Teil ansehen.