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The last Stand

10 Jahre sind vergangen seit Arnold Schwarzenegger seine letzte Hauptrolle spielte und in der Politik verschwand. Nach seiner Amtszeit als Gouverneur und Eheproblemen mit seiner Frau Maria will er jetzt wieder im Filmgeschäft durch starten und welch Überraschung...mit einem Actionfilm. Das Metier was er in den 80ern und 90ern zusammen mit Sly dominierte. Aber funktioniert das noch mit Mitte 60?

Ich kann vorab beruhigen, der Film ist kein Flop wie es die Zuschauerzahlen in den USA vermuten lassen. OK...wer einen Film wie Phantom Kommando oder Predator erwartet wo Arnie in Topform oben ohne und bis an die Zähne bewaffnet um sich ballert wird sicherlich enttäuscht werden denn Last Stand ist eher moderner Western als reinrassiger Actionfilm was ihn aber dadurch nicht schlechter macht.

Die Story ist schnell erzählt. Arnie spielt den Sheriff Ray Owens der sich nach seiner Zeit als Cop in LA in ein verschlafenes Dörfchen nahe der mexikanischen Grenze zurück gezogen hat und dort seine Ruhe genießt. Was er nicht ahnen kann...der gefährliche Drogendealer Gabriel Cortez kann während eines Gefangenentransports fliehen und will sich in Mexiko absetzen und muss dafür genau durch Owens Bezirk. Doch Schwarzenegger wäre nicht Schwarzenegger wenn er sich dies aus der Ferne anschauen würde ohne die Waffen sprechen zu lassen. So kommt es zum unvermeidlichen Duell und Arnie fährt alles auf was er finden kann um die FLucht des Gangsters zu verhindern und wieder Ruhe ins Dorf zu bringen....

Last Stand wirkt stark wie eine Hommage an Rio Bravo. Der Sheriff will mit einer Hand voll Leuten Widerstand gegen eine zahlenmässige Übermacht an Gegnern leisten. Diese Handvoll besteht aus 1 trotteligen Hilfssheriff, dem Deputy Sarah Torranc, ihrem Exfreund sowie dem trotteligen Lewis Dinkum ( Johnny Knoxville ) der die Gruppe mit einem Arsenal aus seinem Waffenmuseum ausstattet ( welch ein Zufall das ausgerechnet in einem Kaff am Arsch der Welt irgendwo in der Wüste ein Waffenmuseum besitzt ). Regisseur Kim Jee-woon lässt sich ca. 15-20 Minuten Zeit um den Zuschauer in die zugegebenermassen recht triste Story eintauchen zu lassen bis die Action langsam an Fahrt aufnimmt mit dem Ausbruch des Drogenbosses. Von da an nimmt der Film immer mehr an Drive auf bis es im Finale richtig ruppig zur Sache geht. Dabei wird dem Actionfans einiges geboten. Knackige Shootouts, Faustkämpfe, Messerfights, Verfolgungsjagden, Splattereinlagen usw. wobei der Film sich nie wirklich ernst nimmt, aber dennoch einen recht ordentlich harten Unterton beinhaltet. Die geschnittenen 22 Sekunden fielen mir bis auf eine Szene gar nicht auf. Natürlich ist Arnie der Hauptträger des Films. Rein schauspielerisch immer noch keine wirkliche Steigerung, füllt er Last Stand wie auch in seinen besten Zeiten mit seiner körperlichen Präsenz aus. Sichtlich gealtert und deutlich schwerfälliger in seinen Bewegungen nimmt er sich selbst mit ordentlich Humor in Sachen Alter auf den Arm so das man doch das ein oder andere mal schmunzeln muss. Die Jokes und Oneliner sitzen ganz ordentlich und sind nie wirklich deplatziert. DIe Nebenrollen sind ganz gut besetzt. Peter Stormare ist als rechte Hand von COrtez eine Bank und gewohnt überzeugend fies. Eduardo Noriega als Gabriel Cortez ein akzeptabler Bösewicht auch wenn man schon bessere Hauptschurken auf der Leinwand gesehen hat aber damit lässt sich gut leben. Jaimie Alexander ist mehr Eye Candy als prägende Rolle aber holt aus ihrer Rolle raus was möglich ist. Johnny Knoxville spielt sich im Grunde selbst und auch nicht mehr als es nötig ist. Luis Guzmán als trotteliger Hilfssheriff spielt so wie er immer spielt. Ist okay, kann man so machen. Rodrigo Santoro dient als kurzfristig beförderter Deputy als Sidekick was jetzt nicht wirklich viel von der Rolle fordert. Bleibt noch Forest Whitaker als Agent John Bannister. In dieser Rolle wirkt er etwas unterfordert, hat er doch schon deutlich bessere Leistungen erbracht. Aber in einem Actionfilm wie Last Stand braucht er halt auch wirklich nur das nötigste machen.

Fazit: The last Stand ist sicherlich nicht Arnies bester Film und weit weg von seinen besten Zeiten in denen er in Blockbustern wie Terminator 2 oder Total recall Massen ins Kino lockte. Doch es ist auch bei weitem nicht sein schlechtester. Wer Westernfeeling etwas abgewinnen kann und old school Action mit einer Prise Humor mag, wird hier nicht enttäuscht. Als Comeback in den obersten Actionolymp wird der FIlm für Schwarzenegger nicht reichen. Für vergnügliche knapp 100 Minuten ist der Streifen aber durchaus eine Empfehlung für Oldschool Actionfans und solche, die Arnie noch einmal auf der großen Leinwand sehen möchten. He`s back, old but good. ;-)


7,5/10

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