Die deutschen Titel internationaler Filme sind oft sehr fragwürdig. In dem hier aktuellen Falle wird mal eben aus ABDUCTED (in etwa "Entführt") der reißerische deutsche Titel GEDEMÜTIGT IN KETTEN – NACKT UND HILFLOS. Unter dem Titel LAYOVER wurde er auf dem US-Frauensender "Lifetime" gezeigt. Entfährt man im gleichen Atemzug, dass es sich um einen neuen Beitrag aus der THE ASYLUM-Billig-Trash Filmschmiede handelt muss man wohl annehmen, dass die Schöpfer des deutschen Titels einfach einem ASYLUM-Film einen ebenbürtigen Titel verpassen wollten.
Um den Schwachsinn zu komplettieren, hat man dann noch dem mit FSK 12 freigegebenen und ungeschnittenen Film auf der Hülle eine verkaufsträchtige FSK 18 verpasst. "Hilflose" und "gedemütigte" Frauen sieht man ihm Film durchaus. "Nackte" oder gar gefolterte Frauen in Ketten gibt es allerdings nicht zu vermelden. Mehr filmveröffentlichungstechnische Nebelbomben kann man wohl kaum werfen. Lohnt sich den wenigstens der Film nach all dem Aufwand? Leider nein, es handelt sich um ein belangloses Entführungsfilmchen, welches allerdings weder billig gemacht ist noch grottenschlechte Schauspieler hat wie man das auch aus anderen Werken des Labels kennt.
Die Geschichte der undankbaren Chefin, die durch dumme Zufälle in die Gewalt eines Menschenhändlerrings fällt und von ihrer aufopferungsvollen Assistentin gesucht wird, ist schon recht wirr gestaltet und nicht gerade ein Paradebeispiel von Nachvollziehbarkeit. Im Laufe der Handlung mutiert ABDUCTED in ein laues Entführungsdrama das eher komödiantische Höhepunkte als handfeste Action oder entsprechenden Gewalteinsatz zu bieten hat. Die FSK 12 sieht man dem Film eben an, da kann noch so viel FSK 18 Aufkleber auf die Hülle kleben.
Etwas Spannung gibt es nach hinten raus dennoch und ich würde den Film nicht als extremen Totalausfall werten. Und ASYLUM wäre nicht ASYLUM wenn nicht gleich anfangs jemand recht grob überfahren würde und auch wenn man nichts sieht, ist der Terror durch die Matschgeräusche für die Ohren ausnahmsweise mal größer als für die Augen. Aber die Gesamtbilanz wird durch Overacting der ein oder anderen Darstellerin in der zweiten Hälfte und erstaunlich wenig Storysubstanz oder Szenen die im Gedächtnis kleben geblieben sind sehr gemindert.
3,5/10 Punkten