„Mit den Dritten sieht man besser!“
Schon oft habe ich betont, dass ich klassische Animes liebe. Deswegen habe ich mich im Vorfeld sehr auf „3x3 Eyes“ gefreut, der ja für Viele als DER Fantasy-Klassiker schlechthin betitelt wird. Meine Erwartungen waren dann natürlich auch dementsprechend hoch, Welche jedoch nicht ganz so erfüllt wurden, wie ich es mir in der Anfangsphase erhofft habe. Keine Frage, „3x3 Eyes“ ist ein toller Anime, mit einer hübschen Geschichte und einem niedlichen Pärchen. Leider wars das aber auch schon, denn viel mehr konnte mir dieser Anime letzten Ende nicht bieten. Aber erst mal die Geschichte in Kurzform. Yakumo hat ein Problem, welches für Viele wahrscheinlich das pure Glück wäre. Er wird eines Tages unsterblich und geht einen innigen Pakt mit Pai ein, die er ebenfalls eher durch ein Zufall kennen lernt. Pai ist (mal wieder so Eine) die letzte Überlebende, eines vergessenen Stammes aus Tibet, die erstaunlicherweise über 3 Augen verfügen. Pai ist hinter einer geheimnisvollen Statue her, die sie zu einem Menschen machen soll. Doch schnell stellt sich heraus, dass noch andere Gestalten hinter dieser Statue her sind. So viel also zur Grundstory und das Ganze klingt ja schon mal nach einem spannendem Abenteuer. Ist es eigentlich auch, wäre da nicht die zu gerade Linie, die permanent durch den Anime durch schießt. Man bekommt keinerlei Überraschungen geboten, denn Alles läuft nach dem typischen Schema ab. Dafür punktet „3x3 Eyes“ wiederum mit einer herzhaften Dramatik, die in den meisten Stellen treffsicher eingesetzt wurde. Die ersten 3 Folgen haben mir, trotz der 08/15 Story, ziemlich gut gefallen und besonders unsere 2 Hauptfiguren machen das Ganze zu einem unterhaltsamen und sehr spannendem Spaß. Leider ist die vierte und letzte OVA (ja ich weiß, es gibt noch eine zweite Staffel, aber die ist ein andermal dran) ziemlich enttäuschend, da die ganze Zeit auf ein packendes Finale hingewiesen wird, welches dann aber leider fast gänzlich ausbleibt. Die zweite Staffel muss, besonders durch die fürchterliche Schlussszene, in der alles einfach lieblos dahin geklatscht wirkt, Einiges wieder gut machen, da ich „3x3 Eyes“ eigentlich viel höher bewerten wollte. Optisch ist das natürlich nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Muss es aber auch nicht, da ich den alten Zeichenstil eh viel lieber mag. Die Figuren wurden mit viel Liebe zum Detail gezeichnet und die Kämpfe wurde beachtlich gut, für damalige Verhältnisse, animiert und für kleine Gore-Fans gibt es sogar ausreichend Blut zu bestaunen. Bei den Charakteren gibt es das Problem, dass es außer Pai und Yakumo keine anderen, erwähnenswerten Figuren gibt, die mir irgendwie im Gedächtnis geblieben sind. Pai ist für mich mit Abstand die interessanteste, sympathischste und niedlichste Figur im ganzen Anime, bei ihr stimmt einfach Alles, auch wenn manch geschulter Anime-Fan sich mit Sicherheit öfter über sie aufregen könnte. Yakumo ist ebenfalls ein sympathischer Zeitgenosse. Er ist nicht ganz so eine große Heulsuse, wie es manch andere Figuren sind, aber er ist auch weit weg von einem „ich verhaue jetzt Alle“ Macho. Achja und er ist mal wieder einer der Charaktere, die ihre Augen einfach nie aufkriegen (Gin aus „Bleach“, Naruto aus „Naruto“ oder Ling Yao aus „FMA Brotherhood“). Was genau dieser Stil immer bedeuten soll, ist mir jedes mal aufs Neue schleierhaft. Was bei diesem Anime außerdem noch sehr positiv in Erscheinung tritt, ist die grandiose Musik, die wie aus einem Ghibli-Film wirkt. Die Musik, besonders die BGM, setzt immer in den passendsten Momenten ein und sie erzeugt auch hin und wieder eine tolle Gänsehaut, ja sogar in der misslungenen Schlussphase.
„3x3 Eyes“ ist ein Anime, den ich eigentlich bedenkenlos empfehlen kann, auch wenn der Anime längst überholt ist und meiner Meinung nach einige Schwachstellen vorweisen kann. Durch die tollen Hauptcharaktere, der mitreißenden Musik und der unterhaltsamen Action bleibt aber diese Anime-OVA locker noch überdurchschnittlich. Man sollte jedoch keinen „Gunsmith Cats“ oder „Armitage III“ erwarten, da „3x3 Eyes“ aus meiner Sicht, nicht mit den Beiden genannten Animes mithalten kann.
Fazit
Klar, einige Sachen hätte man besser machen können, aber was solls? „3x3 Eyes“ ist ein unterhaltsamer Anime, der sogar einen gewissen Rewatch-Faktor parat hat. Wer mal absolut nicht weiß, was man gerade gucken könnte, wird mit „3x3 Eyes“ eine akzeptable, wenn auch nicht zu 100% überzeugende, Wahl treffen.
3x3 Eyes bekommt von mir 7,5 von 10 gigantischen Explosionen in einer Stadt.
7,5/10