Nach dem Erfolg von I was a Teenage Werewolf schob AIP schon wenige Monate später Teenage Frankenstein nach, in Österreich als Frankensteins Tod bekannt. Einen offiziellen Release in Deutschland gab es bisher nicht. Herbert L. Strock führte Regie, wie auch später bei How to make a Monster.
Whit Bissell spielt eine weitere, modernere Inkarnation des Dr. Frankenstein, der nach Anerkennung seiner Arbeit sucht, diese jedoch nicht findet. Zusammen mit seinem Assistenten Dr. Karlton beschließt er auf eigene Initiative einen neuen Menschen aus Leichenteilen zu erschaffen. Glücklicherweise ereignet sich just in diesem Moment ein Autounfall vor seinem Haus und beide stibitzen die Leiche, um diese als Basis zu nutzen. Mit weiteren gestohlenen Teilen bauen sie sich dann den titelgebenden Teenage Frankenstein. Dieser ist wie das Frankenstein Monster der ersten Universal Filme eine sehr unbeholfene Kreatur. Dr. Frankenstein versucht ihn zu einem vernunftbegabten Wesen zu erziehen, während er sich gleichzeitig mit seiner Sekretärin Margaret verlobt, die irgendwann hinter das Geheimnis kommt, was er da im Keller versteckt hält. Zwischenzeitlich gelingt es dem Monster sich zu befreien. Sein entstelltes Gesicht erschrickt eine Frau, welche es bei dem Versuch sie ruhig zu halten versehentlich erstickt. Eine Szene die an den Tod des kleinen Mädchens in James Whales Fassung erinnern soll. Später kommt es zur Konfrontation zwischen Margaret und dem Doktor, in der sie eine starke und selbstsichere Performance abgibt. Anders als man es von ihr erwarten würde, hält sie an ihm fest, trotz des Monsters im Keller. Dennoch bringt er das Monster dazu sie zu töten, mit dem Versprechen ihm ein neues Gesicht zu verschaffen, um es in die Gesellschaft zu integrieren da er ihr nicht traut. Dies ist jedoch auch eine Lüge und als er es betäuben will, dreht es durch und bringt ihn um, indem es ihn in den Fallschacht voller Alligatoren wirft, in dem dieser zuvor die übrigen Leichenteile entsorgt hat. Anschließend wird es von der Polizei erschossen und durch Strom getötet.
Wer sich jetzt schon verwundert am Kopf kratzt und fragt, warum Dr. Frankenstein eine Alligatorengrube in seinem Labor hat, der wird mit diesem Film definitiv Probleme haben. Zwar gibt es einige nette Ansätze. So könnte man den Doktor in seiner Beziehung zum Monster auch als Vater sehen, der versucht sein entstelltes Kind vor der Welt zu verbergen. Oder zu sehen, wie das Monster unterrichtet wird und sprechen lernt ist auch nicht ganz uninteressant. Doch am Ende sind all diese nicht gut genug ausgefertigt, um dem Stoff einen neuen Turn zu geben. So wird er auch seinem Titel nicht wirklich gerecht. Wie interessant wäre es zum Beispiel gewesen, einen Frankenstein zu sehen, der noch zur Schule geht und dort versucht neues Leben zu schaffen? Aber nein, so haben wir nur ein Monster, welches eben aus den Teilen toter Teenager gebaut wurde. Generell scheint die Idee sehr unausgereift zu sein. Ein teenage Werewolf funktioniert, da es einen normalen Menschen braucht, der erst zum Werewolf wird. Ein Frankenstein, nehme man ihn nun als Schöpfer oder Kreatur, ist viel schwieriger als Teenager umzusetzen. Werewolf und Vampir sind in ihrer Mythologie stark mit einem Akt der Metamorphose verbunden, was sich leicht mit dem Prozess der Reifewerdung eines Jugendlichen kombinieren lässt. Frankenstein hingegen ist Sinnbild eines Zeugungs- und Schöpfungsakts, der sich mit Themen wie Verantwortung oder der menschlichen Hybris auseinandersetzt, welche über den Geisteshorizont der meisten Teenager zu dieser Zeit weit hinausgingen. Da es auch gerade Jugendliche waren, die solche B-Movies bevorzugt in Autokinos ansahen, hat er seine Zielgruppe deutlich verfehlt und damit keinen so bleibenden Eindruck wie der Vorgänger hinterlassen.
Das einzig Interessante, das Teenage Frankenstein hervorgebracht hat, war der Folgefilm How to make a Monster und der gleichnamige Song von Alice Cooper. Trotz der relativ kurzen Laufzeit von 72 Minuten zieht er sich in die Länge und hat keinerlei Überraschungen zu bieten, außer dass die letzte Minute von schwarz/weiß plötzlich zu Farbe wird, als man sieht, wie das Monster von Strom getötet wird.