Innerhalb der Found Footage Welle stellen nächtliche Irrenhausbegehungen beinahe ein eigenes Subgenre dar und kein Vertreter dieses Grüppchens kann sich mit GRAVE ENCOUNTERS messen. Trotzdem macht 100 GHOST STREET (den Serienmörder Richard Speck gab es übrigens wirklich!) vieles richtig, imitiert seine Vorbilder, darunter auch [REC], gekonnt und sorgt für wohliges Schaudern. Anfangs, als der Film sofort mit der Berichterstattung über das verlassene, vergammelte Gemäuer loslegt, erscheint es fraglich, ob man überhaupt eine Bindung zum Geschehen aufbauen und später bei den gorigen Abgängen der einzelnen Teammitglieder irgendwie emotional involviert sein wird. Aber allein schon die Nerven kitzelnden Bilder der Minikamera auf dem Fernlenkauto, das durch enge Schächte rollt, sorgen dafür. Da sei manch irrationales Verhalten der jungen Filmcrew verziehen.