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JACK THE GIANT SLAYER (JTGS) Geschichte (OHNE SPOILER!) basiert auf dem Märchen “Hans und die Bohnenranke” welches im deutschen Sprachraum vielleicht eher von der Bekanntheit her ein B-Märchen ist, aber die meisten kennen sicher grob die Geschichte die aus Großbritannien stammt. Sie handelt vom einfachen Arbeiter Jack (Nicholas Hoult) und der monströs anwachsenden Bohnenranke sowie dem Kampf der Menschen gegen die dann auftauchenden Riesen. Als Regisseur hat sich der erfahrene Bryan Singer geopfert, der nach den soliden X-Men 1+2, SUPERMAN RETURN und OPERATION WALKÜRE sich mit JTGS nicht wirklich einen Gefallen für die Regie-Karriere getan hat.

Ich befürchte, dass JTGS das gleiche Schicksal ereilt wie letztes Jahr JOHN CARTER, welcher nach meiner Meinung völlig zu Unrecht ein kommerzieller Misserfolg war. JTGS sitzt noch viel mehr zwischen den Stühlen und pendelt zwischen “zu brutaler Action für Kinder“ und “visuell und charakterlich oberflächlicher Märchengeschichte für Ältere“. Aus dieser Unentschiedenheit hat JTGS mit einer Reihe von Problemen zu kämpfen.

Es sind weder die Menschen sehr charakterlich etwas diffiziler ausgelegt und gerade die Giganten einfach nur böse und ihnen werden nicht ein etwas komplexerer Charakter oder zumindest Handlungsmotive zugestanden. Sie wollen einfach nur Menschen töten bzw. fressen. Zugegeben, es ist eben ein Märchen, und da geht es um den schwarz-weißen Kampf von Gut und Böse. Aber für einen Film wirkt dies zumindest für ältere Zuschauer recht uninteressant und die Jüngeren werden wohl eher verängstigt sein, wegen der doch sehr gut gelungen Hässlichkeit, Brutalität und unnachgiebigen Vorgehensweise der fiesen Riesen.

Fast eher wie ein Kriegsdrama zwischen den Menschen und bösen Riesen ausgelegt, geht es insbesondere im späteren Verlauf ein gutes Stück der rund 2 Stunden Laufzeit in großen Schlachten um das blanke Überleben zwischen diesen Parteien. Gerade in der zweiten Hälfte von JTGS, wenn die Riesen auf die Erde kommen, nimmt die Brutalität noch mal deutlich zu und mit einem Monsterfilm-Herz kann ein gewisser Fun-Faktor nicht geleugnet werden.

Auch auch die Ausstattung und einige Kostüme können im Lichte betrachtet trotz 200 Mio. Budget nicht vollständig überzeugen und manches wirkt eher wie zeitgenössische Ledermode für entsprechende Fetischisten. Eingesetzt wird nicht immer perfektes CGI als auch das bewährte Motion-Capture Verfahren, welches spätestens seit HERR DER RINGE bei Gollum oder AVATAR für einen Durchbruch in der Wahrnehmung in der breiten Bevölkerung erreichte.

Diese Technik sorgt tatsächlich auch bei den Giganten mehr oder weniger für nachvollziehbare Gesichtszüge. Aber auch die epischen und sehr ausschweifenden Landschaften erinnern an Avatar’s Pandora. Und irgendwie wirkt der Film für mich wie eien nicht gelungene und bemühte low-fi Mischung aus dem Monster-Trashhit TROLLHUNTER und HERR DER RINGE, ohne jedoch letzterem trotz versuchter epischer Schlachtengemälde und ähnlichem Soundtrack in irgendeiner Kategorie – und vor allem nicht bei der Charakterzeichnung - auch nur annährend das Wasser reichen zu können.

Somit kann JTGS nur mit großer Einschränkung empfohlen werden, ggfs. für ältere Hardcore Fantasy-Fans mit Allesgucker-Attitüde, oder CGI/MC-Action Fans mit großem Monster-Herz oder tatsächlich Freunde des klassischen Märchens mit großer Popcornkino Vorliebe und Freunde am Mainstream und sehr viel Flexibilität….

4,5/10 Hot-Menschen-Dogs....äh,....Punkten

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