Der Film beginnt mit herrlichen kurzen und wirklich lustigen Clips die hier in aller Kürze leider nicht beschreibbar sind. Danach wird die vermeintliche Dokumentation von einer Protagonistin angekündigt und es geht los mit dem bunten Treiben. Sofort wird das „Found Footage – Genre“ wie PARANORMAL ACTIVITY (PA) o.ä. ins Lächerliche gezogen, denn die gute Frau wird gleich von 5 Kameras verfolgt, inklusive Steady-Cam, 3D und Motion-Capture! Kein schlechter Beginn.
Ich gebe zu, dass ich natürlich nur vom einmaligen Titel
30 Nights of Paranormal Activity with the Devil Inside the Girl with the Dragon Tattoo
dieses Films angezogen wurde. Dieser stellt tatsächlich allerdings schon den positivsten Teil des Streifens dar. Ansonsten präsentiert er sich wie aus einer Schnappsidee von Filmstudenten mit etwas Budget und Kreativität geborene Ausgeburt als versuchte Hommage an das Horror- und angrenzende Genre.
Grundsätzlicher Rahmen für den Film ist das Kamerasetup von PA mit seinen nächtlichen Aufnahmen bei denen hier natürlich etwas ganz anderes passiert als im Original. Wir haben es hier natürlich mit einer Ansammlung von Trash zu tun und es kommt öfter mal zu Längen und man fragt sich was das soll. Dennoch werden in vielen Kleinigkeiten die Charaktere und Mechanismen des Genres gar nicht so schlecht durch den Kakao gezogen, so dass mit ganz viel Nachsicht das Ganze vielleicht sogar für Genrefans einen gewissen Unterhaltungswert hat.
Die Ansammlung von Figuren der im Titel genannten Filme und darüber hinaus könnte nicht bunter sein: die sogenannten „Ghost-Brothers“, Bane aus DARK KNIGHT RISES, Lincoln Vampire Hunter, Donald Trump, der Hauptdarstellerin aus der Millenium-Trilogie von Stig Larsson (im Original: THE GIRL WITH DRAGON TATTOO) usw.
Es gibt lustige Szenen im PARANORMAL ACTIVITY Style, gute Dialoge gelungenen Fäkalhumor mit endlosen Fürzen, viele sexuelle Anspielungen und Pipi-Szenen und auch die Religion und das in Filmen übliche Product-Placement bekommen ihr Fett ab. Hunde und Babies haben Sex und man traut sich einiges. Auch die gute Chainsaw ist mit von der Partie. Die eine oder andere Figur oder Idee nicht schlecht und der Film – zumindest unter Trash-Gesichtspunkten – kein Totalausfall.
Auch die oft schrägen Schauspieler geben alles. Nicht falsch verstehen, es ist kein Meisterwerk und man hat den Film mit seinen angenehm kurzen rund 75 Minuten ohne Abspann ganz schnell wieder vergessen. Man sieht ihm jedoch die Liebe zum Genre bei den relativ aufwendig gestylten Figuren an und deshalb, Euer Ehren, plädiere ich für gnädige
3/10 Fürzen....äh,....Punkten