Neben " Mit stählerner Faust " ist " Tödliche Geschwindigkeit " der beste Film von Regisseur Deran Sarafian. 1994 brachte der es auf insgesamt vier Filme, um danach fast komplett auf Serien umzusteigen. Schade, denn das Inszinieren von Actionfilmen liegt ihm ganz gut. Das Drehbuch wurde von David Twohy ( Regisseur Pitch Black und Riddick ) geschrieben, zudem produzierte er den Film. Charlie Sheen war als Actionstar zu dieser Zeit sehr beliebt, allein für seinen Auftritt in " Rookie - Der Anfänger " oder dem nicht so prickelnden " Navy Seals ". Trotz reichlich Actionthrill kam der Film beim Publikum nicht an und verschwand in der Versenkung. Nur das Free TV erinnert öfters mal an " Tödliche Geschwindigkeit ". Die FSK 12 Freigabe ist für mich ziemlich verwunderlich, da waren die Jungs wirklich gnädig.
Story:
Richard Brodie ( Charlie Sheen ) ist leidentschaftlicher Fallschrimspringer, ganz klar, dass er da der hübschen Chris ( Nastassja Kinski ) eine Übungsstunde gibt. Doch während des Fluges springt Diese direkt aus dem Flugzeug und stirbt bei der Landung. Aber das Ganze war nur inszeniert und auch Brodie kommt bald auf den Trichter. Chris ist in Wirklichkeit eine ehemalige KGB Agentin, welche gestohlenes Gold aufindig machen will. Aber die russische Mafia um Ben Pinkwater ( James Gandolfini ) hängt ihr schon im Nacken und als Brodie versucht ihr zu helfen, steht auch er auf der Abschussliste.
Eine sehr straighte Inszenierung gibt Sarafian hier zum Besten. Die Story ist solide, hält ein paar Überraschungen parat und wurde schnörkellos umgesetzt, nur ein paar kleine Logikfehler inklusive. Hauptsache es treten keine Längen auf und in diesem Punkt muss sich der Zuschauer keine Sorgen machen, vor allem nicht in der zweiten Hälfte. Der Film hat eigentlich alles was er braucht, trotzdem fehlt das gewisse Etwas, ein richtiger Höhepunkt.
Der Film bietet eigentlich alles was das Herz des Actionfans höher schlagen lässt. Einige Schießereien, spektakuläre Verfolgungsjagden und ein bisschen Prügel obendrauf. Die Shootouts sind weder hart, oder irgend etwas Besonderes, dafür können die vielen Stunts und die kleinen Old School Prügeleien punkten. In der ersten Hälfte hält man sich da eher noch bedeckt und spult die ganze Story herunter, während man danach den großen Otto losmacht und fast Non Stop Action bieten kann. Die recht interessante Geschichte verschwindet dann natürlich im Hintergrund, was aber nicht weiter schlimm ist. Leider lässt nebenbei die Spannung auch deutlich nach, da der Film nun von einer Actionszene auf die Nächste springt. Aber die tollen Luftstunts bleiben über den ganzen Film sehr spektakulär, genauso wie einige große Explosionen. Selbst der Humor kommt nicht zur kurz und wir befinden uns hier auch eher in einer Actionkomödie, als in einem Actionthriller. Die Dialoge sind daher recht pfiffig und auch die ewigen Streitereien amüsieren. Der Humor hinterlässt auch keinen schlechten Beigeschmack, wobei man sogar mit dem armen Richard mitfühlen kann, was er alles durchmachen muss.
Charlie Sheen fühlt sich in dieser Machorolle sichtlich wohl, denn er verkörpert sie sehr humorvoll und überzeugend. Nastassja Kinski macht auch einen guten Job und James Gandolfini ist richtig fies als Mafiaboss Pinkwater. Ein netter Sidekick ist noch Christopher MacDonald als autoliebender Killer Kerr.
Fazit:
Kein richtiger Kracher, aber ein netter Actionthriller ohne Längen und mit einer grundsoliden Story. Es macht einfach Spass den Darstellern zuzusehen und die vielen humorvollen Einlagen werten das Ganze deutlich auf. Die Action ist zahlreich vorhanden und gibt keinen Grund zur Klage auf. Die Spannung ist anfänglich recht hoch, sackt aber im Mittelteil merkbar ab. Ein wirklich guter Actioner, der aber von sehr gut noch ein weites Stück entfernt ist.