Der Film geht gar nicht, - das ist eigentlich die einzige Quintessenz, die man Nachwuchsregisseur Chris R. Notarile mitteilen sollte, da er laut eigener Aussage auf dem besten Weg sei, in James Camerons Fußstapfen zu treten.
Wer jedoch noch nicht einmal blutige Einschüsse glaubhaft in Szene setzen kann, sollte eher Privatvideos vom nächsten Grillabend drehen.
Amerika im Jahre 2059: Die totalitär ausgerichtete Regierung bekämpft mit aller Macht Rebellengruppen. Sie engagieren Dr. Peter Hess, der ihnen den Prototypen eines Kampfroboters zur Verfügung stellt. LIA soll die Rebellen eliminieren, doch dann wendet sich das Blatt...
Die mageren 17.000 Dollar Budget sieht man dem Streifen in jeder Einstellung an, jedoch auch, dass Autor, Regisseur und Kameramann Notarile nicht viel auf dem Kasten hat. Er versucht zwar, seine Geschichte aus Versatzstücken von "Terminator" über "Cyborg" und "Robocop" zu einem Ganzen zu formen, doch das bleibt dramaturgisch unausgegoren und äußerst schwach konzipiert.
Bereits die Eingangssequenz ist eine spannungsraubende Katastrophe, denn während der erste Prototyp eines Androiden eine Gruppe von Rebellen unspektakulär auslöscht, sitzen Dr. Hess und seine Schnalle im Restaurant und orakeln über irgendwelche Vertragsabschlüsse, was im Wechsel mit der angedeuteten Action jedes Rhythmusgefühl vermissen lässt.
Minimale Besserung tritt mit dem Einsatz einer Rebellengruppe und dem Zusammenspiel der eigentlichen Kampfsoldatin ein, doch in Sachen Action schaut man auch weiterhin in die Röhre, da die wenigen Kampfszenen ideenlos und auffallend ungelenk umgesetzt sind.
Beinahe schon lachhaft sind allerdings die CGI innerhalb blutiger Einschüsse, denn die sind grundlegend in der Luft platziert und meistens mindestens zwanzig Zentimeter von den Getroffenen entfernt. Ähnlich sehen die Effekte einer finalen Explosion aus, denn da wurden schlichtweg einige Feuerbälle verschiedener Größen über das entsprechende Gebäude gelegt.
Viel besser ist es um die Mimen jedoch auch nicht bestellt, da nicht nur die Roboter hölzern agieren. Einzige Ausnahme bildet diesbezüglich Samantha Talbott als Android LIA, welche einen Hauch Erotik mitbringt und den starren Blick ganz gut drauf hat.
Ansonsten wird knapp 80 Minuten lang geballter Dilettantismus geboten, der selbst Trashfans wenig Material liefert. Die Handkamera ist oft unsicher und wackelt einige Male auffällig, die Besetzung ist teilweise völlig daneben, da der erste Android wie ein zweitklassiger Baseballspieler mit Babypuder im Gesicht aussieht und eine Frau Doktor eher wie ein billiges Pornosternchen auftritt. Hinzu kommt ein grässlicher Heavy-Metal-Score, eine verdammt überschaubare Ausstattung mit spärlichen Privaträumen, schäbigen Hinterhöfen und Waffen aus dem Kinderspielzeugladen und bei alledem glaubt Notarile, er habe einen ordentlichen Actioner abgeliefert.
Action muss nicht teuer sein und von Kreativität nur so sprudeln, doch hier macht einer auf dicke Hose, obgleich die Mittel auf handwerklicher, erzählerischer und kreativer Ebene fehlen und selbst die Uniform eines Generals wie ältester Theaterfundus anmutet.
Den können sich Genrefreunde getrost sparen und eher auf die Originale mit Schwarzenegger zurückgreifen.
2,5 von 10