Review

Cronenberg kann´s eigentlich besser. Aber früh übt sich und in späteren Werken lassen sich auch nicht so viele negative Kritikpunkte finden wie bei „Rabid“, der unterm Strich doch recht ennuyant ausgefallen ist.

Nach einem Motorradunfall landet Rose in einer Klinik, wo Dr. Keloid soeben ein weltweit neues Verfahren der Hauttransplantation entwickelt hat, dessen Nebenwirkungen noch nicht ganz ausgetestet wurden. Rose ist also sein Versuchskaninchen. Nach einem Monat wacht die Gute wieder auf und hat einen unstillbaren Durst nach Menschenblut, denn unter ihrem linken Arm befindet sich eine vaginale Öffnung, aus der eine Art Giftstachelpenis hervorschnellt, wenn sie ihre Opfer umarmt. In einer Art Kettenreaktion breiten die Infizierten das Virus durch Bisse aus, so dass bald halb Montreal verseucht ist…

Wie durch eine Hauttransplantation ein Giftstachel entstehen kann, wird wohl Cronenbergs ewiges Geheimnis bleiben, denn viel erklärt wird dazu nicht.
Die Story wirkt in sich oft unentschlossen, folgt abwechselnd mehreren nicht näher eingeführten Personen, die dann zubeißen oder gebissen werden, um sie gleich darauf wieder fallen zu lassen.
Zudem sind einige Szenen unnötig lang ausgefallen, wie die im Sexkino oder einige fürsorgliche Schwafeleien von Roses Freundin.

Sicher ist die Idee der nymphomanen Blutsaugerin in dieser Form neu und Erotikqueen Marylin Chambers war für diese Rolle auch prädestiniert.
Doch ein etwas geradlinigerer Verlauf hätte der Geschichte gut getan und wahrscheinlich auch mehr Spannung verpasst, denn die habe ich fast durchgehend vermisst.
Atmosphärisch kann der wohlklingende Score noch etwas retten, sowie ein paar kleine, aber harmlos ausgefallene Bluteffekte.

Wirklich mitreißend ist das Ganze aber nicht und aus der apokalyptischen Szenerie hätte man mehr als nur eine platte Schlusspointe rausholen können.
Nicht gänzlich schlecht, aber für einen Cronenberg recht dürftig ausgefallen.
5 von 10 Punkten

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