Rabid
(Splendid film)
David Cronenberg, einer der kontroversesten und talentiertesten Regisseure der modernen Filmgeschichte ist mittlerweile nicht mehr nur einer überschaubaren Cineastengruppe ein Begriff, sondern mit seinen aktuellen Beiträgen wie A History Of Violence oder Eastern Promises gelang ihm der gelungene Spagat zwischen anspruchsvollem, erwachsenen Mainstreamkino. Vor diesem Abschnitt seines Schaffens jedoch drehte der Kanadier Filme, die sich nur schwer in eine Schublade einordnen ließen. Waren es nun Dramen, Horrorfilme oder gar Splatter? Alle Komponenten waren in den einzelnen Beiträgen wie etwa Videodrome, Die Fliege, Scanners, Naked Lunch, eXistenZ oder Crash vorhanden, jedoch nie plakativ und selbstzweckhaft, sondern immer mit einem intellektuellen Anstrich! Dass er auch leisere Töne spielen kann, bewies er punktuell immer wieder mit Beiträgen wie M. Butterfly oder Spider. Die Firma Splendid veröffentlicht nun in einem Double-Feature (Rabid und Shivers) zwei Frühwerke Cronenbergs aus der Zeit seines Schaffens Mitte der 70er.
Rabid handelt von Rose, welche nach einem Motorradunfall in dei Klinik von Dr. Keloid gebracht wird, welcher ein neues Verfahren der Hauttransplanttion an ihr testet. Die Nebenwirkungen sind jedoch nicht abzusehen. Als Rose erwacht, spürt sie ein unglaubliches Verlangen nach menschlichem Blut. Dieses trinkt sie durch einen penisartigen Stachel, welcher sich aus einer Öffnung unter ihren Achseln in seine Opfer verbeißt. Die infizierten Opfer fallen daraufhin weitere Menschen an, so dass sich die Seuche rasend schnell verbreitet. Rabid zeigt schon einige Elemente seines weiteren Schaffens, trotzdem gelingt es ihm in seinem dritten Langfilm nicht, die spätere Genialität zu entwickeln, so dass dieser Film zwar spannend, aber jedoch an einigen Stellen oberflächlich wirkt.
Rabid besitzt zwar einen gewissen Charme, kann jedoch im Hinblick auf die weiteren Filme Cronenbergs nicht ganz überzeugen. Trotzdem sollten sich Fans des Meisters diesen Film nicht entgehen lassen, bietet er doch einen hervorragenden Ausblick auf das spätere Schaffen des Regisseurs.
CFS