Schock (1978)

Was hätte man aus diesem Film machen können! Die Betonung liegt auf "hätte". Denn der spanische Okkult-Horrorstreifen verschenkt eine Reihe bester Möglichkeiten!
Nach einem für die Handlung eher unbedeutenden Vorspann (ein Ritualmord) kommt die Handlung erstmal langsam in die Gänge. Das ist nicht weiter schlimm, denn die Umsetzung ist gar nicht so schlecht. Als ersten Höhepunkt darf man dann die rituelle Orgie der Protagonisten bestaunen, die zugegebenermaßen trotz aller Billigkeit recht ansehnlich in Szene gesetzt ist (auch die Musik gibt der Szene ein gewisses Flair). Danach setzt der Horrorteil des Films ein, der leider viel zu zahm ausgefallen ist. Hier wäre mehr Mystery wünschenswert gewesen, es hätten mehr Fragen aufgeworfen werden müssen. Dennoch gibt es von Zeit zu Zeit dann doch wieder eine wirklich gelungene Szene, wie zum Beispiel die (leider nur) zwei "Auftritte" der Puppe (mit Abstand der beste Einfall des Films). Dazwischen dümpelt die Handlung allerdings vor sich hin, und so manche Dialoge sowie das idiotische Verhalten der Hauptpersonen sorgen eher für Schmunzeln.
Eine wirkliche Auflösung der Geschichte gibt es nicht (was vielleicht ganz gut so ist), die aufgesetzte Schlusspointe ist allerdings nur allzu berechenbar.
Nichtsdestotrotz ist "Schock" aufgrund der angesprochenen guten Szenen kein übler Film, die Atmosphäre stimmt. Aber man hätte daraus eben auch einen echt starken Film machen können - dafür ist er aber leider zu unausgegoren und holprig geworden.