kurz angerissen*
Monty-Python-Trickaufnahmen, John-Waters-Extravaganz, Rocky-Horror-Travestie und der provisorische Effekt selbst angefertigter Theaterkulissen und –Bauten lassen „Forbidden Zone“ für einen Großteil des Publikums grimassenhaft und anstößig wirken. Die Elfman-Brüder inszenieren hier ein entartetes Bizarro-Musical, das im Geiste des Expressionismus so ziemlich alles darf. Rassismus, Sexismus und so ziemlich jede Art von Minderheitenaffront werden ins Absurde übersteigert und zur absoluten Travestie pervertiert. Es ist jene Art von Trash, die einen bedeutungsvollen Kern in sich trägt, der überhaupt erst in der Saat begrenzter Möglichkeiten aufgehen kann. Was nämlich „Forbidden Zone“ nicht oder nur in angedeuteter Form durch Airbrush-Paintings und kantig ausgeschnittene Papphintergründe zeigt, spielt sich in der Vorstellungskraft des Zuschauers ab; in den Fratzen des Wahnsinns, vom Herrscher der sechsten Dimension (Hervé Villechaize) bis zum Teufel höchstselbst (Danny Elfman), erkennt er Teilpersönlichkeiten von sich selbst beziehungsweise der Gesellschaft, die sich auch mal hinter einem mechanisch wirkenden Verdauungstrakt verbergen kann. Muss man nicht mögen, greift aber unter Garantie das Sittlichkeitsempfinden des Publikums höchst wirksam an. Verständlich, dass dieser Film erst lange reifen musste, bevor er zum Kult erklärt wurde.
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