Review

Lowman der Schnarchar

Momentan bin ich ein wenig auf dem Barbarentrip. Warum auch nicht, hatten die 80er doch sicher schon wesentlich schlechtere Wellen losgetreten als solche freizügigen Fantasyklopper wie „The Sword and the Sorcerer“, „Beastmaster“ oder „Krull“. Selbst Schrott wie „Barbarian Queen“ oder „Ator“ haben zumindest noch Trashappeal und einen gewissen Charme, ganz zu schweigen von den unzähligen nett anzusehenden Rundungen. „Deathstalker“ schlägt sein Zelt irgendwo zwischen diesen beiden Lagern auf und ist ein völlig solider, saftiger und nackter Barbaranbrüller aus dem Hause Roger Corman. Ein Cash-In auf Arnies Conan, keine Frage, aber dennoch eine feuchtfröhliche Zeit. Es geht um einen lässigen Barbarenkrieger, der einen bösen Zauberer und Herrscher mit Hilfe von drei zu findenden magischen Objekten aufhalten soll. Ein Kelch, ein Schwert, ein Stein. Dabei erlebt der keinen Fick gebende Muskelmacho natürlich einige Abenteuer und Eskapaden, von barbusigen Amazonen bis zu kleinwüchsigen Verfluchten...

„Deathstalker“ hat eine ganze Reihe an Nachfolgern genährt und durchaus seine Fans. Und das meiner Meinung nach berechtigt. Es vergehen keine fünf Minuten, in denen keine Dame blank zieht oder ein Fiesling ein Körperteil verliert. Der Druck ist hoch, Zeit wird nicht vergeudet. Das Ding geht unter 80 Minuten ins Ziel und wirkt fast noch kürzer. Barbi Benton und Lana Clarkson kann Mann nur vergöttern und der Deathstalker als Charakter und Antiheld ist definitiv ein Arschtreter vor dem Herrn. Zudem rockt der Score episch und die Effekte können sich trotz Minibudgets sehen lassen. Natürlich wirkt auch hier die Story manchmal wirr und arg gekürzt, abstrus und bescheuert, doch das ist Teil der Magie. Immer an der Grenze zwischen „kann man ernst nehmen“ und „so mies, dass er wieder sehr lustig ist“. Für jeden, der filmischen Barbareien nicht abgeneigt ist, ist „Deathstalker“ ein Pflichtbesuch. Hier reißt ein Schweinekrieger (!) einem vorbeilaufenden Komparsen den Arm ab (!!) weil ihm seine Hand so weh tut vom Gegner verkloppen (!!!). Mehr muss man glaube ich nicht sagen. 

Fazit: Boobies, Brutalitäten, Barbaren und Banalitäten - „Deathstalker“ ist eine der kurzweiligeren, zeigefreudigeren „Conan“-Verschnitte. Corman‘sches charmantes Chaos. Mit viel nackter Haut, Vierteilungen und teilweise völlig wahnsinniger Trashmagie. Schweinekriegerstark! 

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