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Der Mechaniker Frank Gibson (Roddy Piper) muss mit ansehen wie seine Frau von einem Betrunkenen überfahren wird. Aus Zorn tötet Frank Diesen ausversehen. Er wird zu drei Jahren Haft verurteilt und im Gefängnis gehen die Probleme weiter. Er beobachtet zwei Wärter, wie die den reichen Harvey Elkins (David Nichols) ermorden. Frank wird entdeckt und muss fliehen. Gejagt von der Polizei, der FBI-Agentin Kate Gallagher (Jane Wheeler) und dem dubiosen Vince Mallick (Miles O´Keefe) versucht Frank seinen Namen reinzuwaschen. Dabei kann er vor allem auf die Hilfe seines jüngeren Bruders Andy (Chris Bolton) zählen, der dadurch auch in die Schusslinie gerät.

Wer schon den B-Actioner "Hawk´s Revenge" mit Gary Daniels gesehen hat, weiss dass Regisseur Marc F. Voizard aus den geringsten Budgets Einiges herauskitzeln kann. So auch bei "Marked Man". Ausser den einseitigen Kulissen kann Voizard recht gut vertuschen, dass Produzent Pierre David äusserst geizig war. Gerade das Gefängnis sieht viel zu freundlich aus, als hätte man die Szenen in einem Fitnessstudio oder einer umfunktionierten Lagerhalle gedreht. Auch ansonsten gibt es ausser der Waldkulisse keinerlei Schauwerte.
Doch das ist eigentlich mein Hauptkritikpunkt, denn dieser B-Verschnitt von "Auf der Flucht" oder auch "Auf der Jagd" hat durchaus Potential und auch Tempo. Die Story ist zumindest solide, kann ein paar Wendungen präsentieren. Im Endeffekt geht es mal wieder nur um Geld, aber es fließen sehr viele Charaktere wie Elkins Ehefrau (Alina Thompson), zwei bestechliche Wärter und der aalglatte Vince Mallick, in die Geschichte ein. Wer erpresst hier wen, fragt man sich zwischendurch, während Frank Gibson einem Beweis nach dem Nächsten hinterherrennt. Ein wenig zäh sind dabei die Ermittlungen von Kate Gallagher und ihrem Kollegen. Die hinken immer hinterher und lassen sich von Mallick immer in die Karten schauen.
Aber unser Charismabolzen Roddy Piper hat alles im Griff. Suverän wie immer manövriert er seinen Charakter Frank Gibson durch diesen Actionthriller. Zwar fehlen mir ein wenig seine markigen Onliner, aber er ist hier auch kein Polizist, sondern ein normaler Mechaniker mit Kampfkenntnissen.
Die darf er auch ausführlich unter Beweis stellen. Kaum Shootouts, keine blutigen Einschüsse, dafür werden uns harte Fights mit Wrestlingeinlagen serviert. Hier lässt sich Piper auch nicht lumpen und darf wirklich seine Gegner brutal vermöbeln. Sonst gibt es nur ein paar Verfolgungsjagden zu sehen, gerade anfänglich, als Gibson bei seiner Flucht durch den Wald gejagt wird. Actionmäßig könnte es etwas mehr sein, jedoch inszeniert Voizard sehr zügig und kann Längen vermeiden.
Auch die restliche Darstellerrige kann sich gut verkaufen. Miles O´Keefe als korrupter Sicherheitchef Mallick macht einen guten Job, Chris Bolton als Andy Gibson war eine wirklich sympatische Wahl und stellt mal keinen Klischeecharakter dar, nur Jane Wheeler ist ein wenig blass.

Es fehlen richtige Höhepunkte, die Kulisse schwächelt stark, doch ansonsten ist "Marked Man" mit seiner soliden Story, mit den guten Darstellern und der harten Action ein überdurchschnittlicher B-Film, den man sich ohne Berührungsängste zu Gemüte führen kann.

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