Nach Jean-Claude Van Damme (The Replicant) versucht sich nun auch Arnie in einer Doppelrolle. In "The 6th Day" bekommt Arnold Schwarzenegger (Phantom Kommando) es mit der Klon-Mafia zu tun. Der Film ist zwar kein wirkliches Highlight seiner Laufbahn, doch akzeptable Action-Unterhaltung.
In naher Zukunft: Familienvater Adam Gibson (Arnold Schwarzenegger) staunt nicht schlecht, als er Abends feststellt, dass ein Doppelgänger seinen Platz eingenommen hat. Doch damit fängt der Albtraum erst an: Plötzlich ist ein Killer-Kommando hinter ihm her. Die Suche nach den Hintermännern führt ihn zu den geheimen Laboren des reichen Michael Drucker (Tony Goldwyn)...
Wirkte unser guter alter Arnie in "Eraser" und "End of Days" noch wie ein mit Erdnüssen gefülltes Kondom, so ähnelt er hier eher einem aufgeweichten Brötchen. Klar, Arnie ist nicht mehr der Jüngste... aber auch Clint Eastwood und Al Pacino liefern in ihren älteren Tagen noch gute Filme ab. Leider ist Arnie nicht so ein guter Charaktermime wie diese beiden Herrn. Dennoch gibt Schwarzenegger eine passable Leistung ab. Tony Goldwyn (Last Samurai) kann als Schurke nicht wirklich beeindrucken, während Michael Rooker (Cliffhanger) nur den üblichen Handlanger-Job ausfüllt. Sarah Wynter (24) wirkt als Killerin etwas zu aufgestylt. Hingegen spielt Robert Duvall (Nur noch 60 Sekunden) seinen Part ordentlich, auch wenn er nur den klischeehaften Wissenschaftler mit Gewissensbissen spielt. Mal wieder darf Michael Rapaport (Deep Blue Sea) nur den guten Freund des Hauptcharakters spielen, doch kann man sich mit ihm zufrieden geben.
Ursprünglich sollte Joe Dante (Gremlins) Regie führen, doch Schwarzenegger bevorzugte Roger Spottiswoode (Air America), nachdem er dessen Bond-Film "007 - Der Morgen stirbt nie" gesehen hatte. Auch wenn Joe Dante aus "The 6th Day" noch einen besseren Streifen hätte machen können, so liefert Spottiswoode ordentlich inszenierte Action ab, die sogar die eine oder andere harte Szene beinhaltet. Es gibt gebrochene Genicke, einen abgeschossenen Fuß und einen durchlöcherten Hals. Lediglich die Laser-Pistolen wirken etwas unrealistisch. Hier hätte man es bei den normalen 45ern, Pumpguns oder MP's belassen können. Der Humor kommt auch nicht zu kurz, da Arnie u.a. einen guten Spruch im Gepäck hat und eine blöd rumlabernde Puppe zu Schrott geballert wird. Einiges mag an Arnies SciFi-Hit "Total Recall" erinnert, da er auch dort in einem Taxi aufwacht, von Killern verfolgt wird und man nicht weiß, auf welche Ebene man sich gerade befindet. Im Gegensatz zu "Total Recall" wurde hier aber die Brutalität heruntergeschraubt. Auch das Finale enttäuscht in vielen Bereichen. So gibt es keinen wirklichen Zweikampf zwischen den beiden Arnies und der halbfertige Drucker-Klon hätte mehr zu tun bekommen bzw. mehr einstecken müssen. Zudem ist der Film nicht düster genug, damit man sich getraut hat, einen der beiden Arnolds sterben zu lassen. Die Zukunftswelt wirkt auch etwas zu utopisch und hat keinen schmutzigen Touch a'la "Blade Runner" oder "Aliens". Dann haben die Klon-Szenen noch gewisse Ähnlichkeiten mit "Judge Dredd". Mögen die Helikopter-Szenen zwar nach CGI riechen, so sehen sie dennoch toll aus. Auch wenn es hier und da Logiklöcher gibt, so kann man darüber hinwegsehen, da ich bisher kaum einen SciFi-Film ohne Logikfehler gesehen habe.
Alles in allem ist "The 6th Day" ein solider Action-Kracher mit einem leicht enttäuschenden Arnie, aus dem man mehr hätte herausholen können, wenn man eine fähigeren Regisseur beauftragt hätte.