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Arnold Schwarzenegger spielt einen Familienvater, der eines Abends feststellen muss, dass ein merkwürdiger Doppelgänger seinen Platz eingenommen hat. Als er dann auch noch von einem Killer-Kommando verfolgt wird und schließlich feststellt, dass er vermutlich ohne sein Wissen geklont wurde, geht der Horror für ihn erst richtig los.

In "The 6th Day" darf Arnold Schwarzenegger also eine Doppelrolle spielen und wo es Arnie im Doppelpack gibt, da gibt es natürlich auch Action im Doppelpack und genau mit diesem Prinzip "Action statt Niveau" funktioniert der Film eigentlich ganz gut. Die Story soll wohl Bezüge zu der aktuellen Problematik mit der Genforschung herstellen, aber erstens ist das ganze wissenschaftlich betrachtet dann doch ein bisschen zweifelhaft und zweitens wird die Thematik viel zu flach behandelt und nicht einmal ansatzweise vielschichtig oder mit Tiefe oder aus verschiedenen Blickwinkeln gesehen. Im Prinzip geht es bei der Story nur darum, die Zeiten zwischen den Action-Sequenzen mit Dialogen und Wendungen zu füllen. Die finale Wendung ist aber nicht einmal schlecht und bietet wenigstens eine Überraschung. Die Charakterkonstruktion ist lachhaft.

Regisseur Roger Spottiswoode, der für cineastische Desaster wie "Stopp! Oder meine Mami schießt" verantwortlich ist, aber zuletzt auch "James Bond: Der Morgen stirbt nie" inszenierte, leistet gute Arbeit. Er verteilt die Wendungen der potentiallosen Story ziemlich gut und füllt den Film so aus, dass er zu keinem Zeitpunkt auf der Stelle tritt, wobei das Erzähltempo ruhig ein bisschen schneller hätte sein können, da der Film an manchen Stellen harkt. Die Filmmusik ist recht modern und temporeich, passt aber somit gut zum überaus futuristischen Sci-fi-Action-Thriller. Die Kulisse und die Requisiten sind sehr futuristisch, womit der Film durchaus einen gewissen optischen Reiz erzielt. Die Action-Szenen, die zum Großteil am Computer entstanden sind, sind relativ gut gemacht und nicht gerade spärlich dosiert. Damit ist "The 6th Day" über weite Strecken unterhaltsam, auch wenn die Computertricks teilweise etwas unecht wirken. Wenn dann beim Finale noch die überraschende letzte Wendung kommt, ist das Popcorn-Kino perfekt, wobei der anschließende Versuch, die Dramaturgie zu steigern und den Film auf eine emotionalere Ebene zu ziehen kläglich scheitert, da die Story dafür einfach nicht glaubwürdig genug ist.

Arnold Schwarzenegger, der das Image des Action-Helden mit diesem Film eigentlich ablegen wollte, bewirkt ziemlich genau das Gegenteil. Er spielt seine Doppelrolle überzeugend und läuft nach "Terminator" und "Predator" noch einmal zu richtiger Hochform auf und zeigt, dass er auch im Alter von 53 Jahren noch zum Action-Helden taugt. Seine Mimik ist dabei nicht so wirklich überzeugend und auch sein Versuch mit diesem Film sein altes Image abzulegen geht in Anbetracht der desolaten Story und der actionreichen Umsetzung gehörig nach hinten los. Oscar-Preisträger Robert Duvall ist leider in einer überaus kleinen Rolle zu sehen, da er mal wieder sehr überzeugend spielt. Dennoch ist es bedauerlich, dass der Jahrhundert-Darsteller seine Zeit mit Filmen wie "The 6th Day" oder "Nur noch 60 Sekunden" verschwendet. Der übrige Cast ist solide.

Fazit:
Durch eine action-reiche Umsetzung mit ordentlichen Computer-Tricks ist der Film überaus unterhaltsam und liefert gelungenes Popcorn-Kino. Die Story ist dabei natürlich ein Desaster, weswegen der Film dann doch eher für Action-Fans zu empfehlen ist.

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