Es sei gleich vorab geklärt, dass der vorliegende Film - außer grob dem Sujet des Weltkrieges - aus meiner Sicht nicht viel mit dem gleichnamigen Game zu tun hat. Die Geschichte (OHNE SPOILER!) der Geschehnisse rund um die Ardennenoffensive der Deutschen und einer sehr überraschenden Entdeckung versprengter amerikanischer Soldaten, ist ein B-Film und er versucht auch gar nicht auf Authentizität oder gutes Drehbuch zu machen. Für eine kleine Schießerei sind alle Mittel recht.
Aber mit geringen Erwartungen und einem Faible für B-Kriegsfilme hat der Film ggfs. durchaus unterhaltende Seiten. Es beginnt standesgemäß mit Original Kriegsaufnahmen und einem Redeausschnitt von Adolf um auch den letzten amerikanischen Zuschauer geistig einzufangen und auf das Thema ein wenig hinzuführen. Danach gibt es gleich eine durchaus atmosphärische Szene im Schnee und ein expliziter Schuss ins Auge zeigt gleich, dass man es nicht mit dem typischen Durchschnittkriegsfilm zu tun hat.
COMPANY OF HEROES setzt nämlich auf etwas genre-unüblich sehr explizite Effekte und so erleben wir gewaltig-spritzende Schussverletzungen aller Art und es rollt auch mal ein Panzer in Großaufnahme über einen Soldaten. Unterstützt wird dies durch sehr durchwachsene CGIs, deren Auflösung bei großflächigen Explosionen eine Generation über C64 Niveau zu sein scheint. Ironisch betrachtet fehlen eigentlich nur noch Nazi-Zombies und der Trash-Spass wäre perfekt. Die Dialoge sind auch passenderweise schön einfach strukturiert, männlich und ohne jegliche Schnörkel.
Wie erwartet, sind die deutschen Soldaten gewohnt einfältig, böse und trotz aller Brutalität den guten Alliierten unterlegen. Somit kann das Schwarz-Weiß und Gut-Böse Spiel seine volle Wirkung entfalten. Technisch und von der Ausstattung her, hat man aber schon aus dem Vollen geschöpft und hier gibt es nichts zu bemängeln. Ich frage mich allerdings schon, wer einen solch einen Film wirklich braucht, die wahren Kriegsfilmfans können aus viel besserer jahrzehntelanger Qualität schöpfen.
Für jüngere Zuschauer wird das Drumherum nicht von großem Interesse sein und wenn schon Geballere, dann aber doch bitte gleich in Hochglanz RESIDENT EVIL Format mit der attraktiven Milla Jovovich im hautengen Lakritzanzug. Es gibt sogar eine Reihe bekannter Namen aus ähnlichen Filmen und Jürgen Prochnow hat nicht wirklich viel Screentime. Am Ende gibt es dann noch die erwartete Menge Hollywood-Pathos. Deshalb kann ich COMPANY OF HEROES nur für Kriegsfilm-Komplettisten empfehlen, die mal einen Kriegsfilm mit expliziten Effekten in heutiger B-Filmtechnik erleben wollen.
3/10 Punkten