Lucy (Alice Englert) und Tom (Iain De Caestecker) kennen sich erst seit zwei Wochen und wollen trotzdem gemeinsam zu einem Rockfestival in England reisen. Tom ist ziemlich müde und benutzt Schleichwege, um einen Tag in einem Hotel zu übernachten. Jedoch kommen die beiden Frischverliebten trotz eindeutig markierter Schilder immer am selben Punkt an und fahren im Kreis. Während langsam die Nacht hereinbricht, geschehen merkwürdige Dinge. Tom und Lucy scheinen verfolgt zu werden. Als sie noch den Anhalter Max (Allen Leech) mitnehmen, fühlen sie sich in Sicherheit. Doch das soll sich als großer Fehler herausstellen...
Kleine, unbekannte Filme kommen mir nicht selten unter, so auch "In Fear" von dem ich bis dato noch nie etwas gehört habe und der dennoch trotz imdb-Voting und Story mein Interesse geweckt hat. Und siehe da: Dieser Film wird fast über die gesamte Laufzeit von dem frisch verliebten Pärchen getragen und sprüht unheimliche Atmosphäre aus, was wir dem Regisseur zu verdanken haben. Keine Ahnung, wie viele Wald- und Feldwege er sich angesehen hat, aber die Locations, in denen beide rumdüsen, sorgt schon alleine für ein angenehmes Gruselfeeling,so morbide und trostlos sind diese engen Straßen, die eigentlich nie für Gegenverkehr geeignet sind und umso mehr düster wirken.
Bei Laune wird man gehalten, da sie etliche Male an derselben Stelle ankommen, die Dialoge nicht künstlich wirken und natürlich durch die düsteren Locations. Regisseur Jeremy Lovering zeigt langsam aber sicher immer mehr bösartige Schatten oder auch Gestalten, die die beiden scheinbar verfolgen. Oder ist es etwa nur Einbildung?
Manchmal werden eindeutige Bemerkungen in Sachen Verfolgern gemacht, die sich dann jedoch so sinnlos verhalten, dass man nicht weiß, ob es eine Täuschung der Müdigkeit, Paranoia oder echtes "Sightseeing" ist.
Dieser Part, der zwei Drittel des Films ausmacht, gefällt mir relativ gut und Regisseur Lovering bricht mit der Brechstange durch diese Gruselatmosphäre, als man sich entscheidet, den ohne Absicht überfahrenen Max mitzunehmen, der ein wenig an Rutger Hauers Handlung erinnert, ohne ihm auch nur im Ansatz Gerecht zu werden. Dennoch hat man dann die Lösung parat, wenn sie auch im letzten Drittel immer belangloser und nicht richtig durchdacht wirkt, um einen finalen Akt auf die Zuschauer loszulassen. Leider wirkt das Ende mal wieder etwas zugekifft und versaut dem Film höhere Bewertungen.
Ansonsten werden Genre-Freunde sehr viel Spaß an "In Fear" haben.
6/10