Der schmierige Privatdetektiv Larry und seine Assistentin Ayesha sollen den Verbleib eines Studenten klären und steigen dazu in dessen Bude ein, wo sie einen Haufen seltsamer Videobänder vorfinden, auf denen gar grausige Filmchen zu sehen sind... "Phase I Clinical Trials": Nach dem Einsetzen eines Augen-Implantats mit eingebauter Kamera sieht der Schluffi Herman plötzlich tote Menschen... "A Ride in the Park": Mountain-Biker Mike wird während einer Fahrrad-Tour zum Zombie gebissen und filmt das Dasein als Untoter mit seiner am Helm befestigten GoPro... "Safe Haven": Als ein Film-Team gerade eine Doku in der Kommune "Paradise Gates" dreht, gibt deren Ober-Guru den Startschuss zu einem Massaker, dem seine Schäfchen nur allzu gerne folge leisten, während ein Höllen-Dämon sich aus der schwangeren Reporterin den Weg auf die Erde bahnt... "Slumber Party Alien Abduction": Wie der Titel schon sagt: Ein paar Kids werden während einer Schlummer-Party von Außerirdischen überfallen... Dass sie mit ihrem Konzept einer Found-Footage-Kurzgeschichten-Sammlung auf Gold gestoßen sind, haben die Produzenten von Bloody Disguisting schnell erkannt und bereits ein Jahr nach "V/H/S - Eine mörderische Sammlung" diese Fortsetzung nachgeschoben. Flotter als der Vorgänger, mit freakigen Einfällen (die Augen-Kamera!) und einem erheblichen Maß an Splatter ist auch "S-VHS" (keine Ahnung, warum sich der deutsche Anbieter gegen eine 2 im Titel entschieden hat) ein gutes Beispiel für den gewinnbringenden Einsatz des besagten Stilmittels und verbreitet in seinen besten Momenten tatsächlich auf recht unmittelbare Art puren Terror. Dieses Mal gibt es zwar nur vier Geschichten statt fünf (plus Wrap-Around-Rahmenhandlung), aber die haben es auch allesamt in sich: "Phase I Clinical Trials" erinnert von der Thematik her ein wenig an Tobe Hoopers Beitrag "Eye" aus dem 1993er-Episodenfilm "Body Bags", kommt allerdings technisch aufgemotzt und fast schon mit Sci-Fi-Kante daher, während das finale Segment "Slumber Party Alien Abduction" eine sehr viel genregerechtere Variante von M. Night Shyamalans "Signs - Zeichen" darstellt, die auf die besten Stellen komprimiert wurde. Es ist auch echt passend, dass "Blair Witch Projekt"-Schöpfer Eduardo Sánchez als Mitbegründer des gesamten Found-Footage-Booms mit "A Ride in the Park" auch eine Episode beisteuern durfte, bei der es dann allerdings sehr viel weniger subtil zugeht als bei besagtem Independent-Hit, sondern doch ziemlich krass in bester Zombiefilm-Manier im Gekröse gewühlt wird... und es verwundert nicht, dass die deutsche Fassung genau an jenen Stellen ganz arg gerupft wurde. Unbeschadet ist auch "Safe Haven" nicht durch die FSK gekommen, bei dem "The Raid"-Macher Gareth Evans und der spätere Regisseur von "The Night Comes for Us" (und "Nobody 2") Timo Tjahjanto sich die Klinke in die Hand geben, nach kurzer Exposition wie in ihren indonesischen Action-Streifen ultra-brutal aufdrehen und eine Blutorgie größeren Ausmaßes veranstalten. So dürfte dann auch eigentlich hier wieder für jeden was dabei sein. Absolute Logik, was sowohl die Aufnahmen, den Schnitt als auch die Archivierung des gefundenen Materials auf VHS-Bändern anbelangt, herrscht bei "S-VHS" - wie schon auch beim ersten Film - keinesfalls, aber dieses kleine Manko kommt halt mit dem beackerten Terrain. Ich denke allerdings, damit kann man sich arrangieren, so kurzweilig wie das alles geraten ist. Ergo: Bitte mehr davon!
8/10