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Es sieht aus wie ein ganz "normaler" Mord - mitten in einer Party eines Konzerns wird die junge Frau tot aufgefunden. Das attraktive Opfer wurde erwürgt - mitten in einer Vergewaltigung? Nur eines ist klar: Der oder die Täter hatten nicht das geringste Interesse an Geld oder Wertsachen, sie waren nur hinter dem Körper her. Eigentlich ein Fall wie jeder andere, wenn nicht das Unternehmen eines der mächtigsten japanischen Kartelle wäre, wenn der Schauplatz des Verbrechens nicht in Amerikas High-Tech-Hauptstadt läge - und wenn nicht die Interessen der großen Rüstungsfirmen betroffen wären...

Die Wiege der Sonne basiert auf dem Michael Crichton Roman "Nippon Connection" und schickt das ungleiche Ermittlerduo Connery/Snipes in einen spannenden Wirtschaftsthriller. Besoneres Augenmerk wird dabei dem Treffen der beiden doch sehr unterschiedlichen Kulturen gewidmet, in die der Lieutenant Smith und auch der Zuschauer hineingeworfen wird um den Mord im Nakamoto Tower aufzuklären. Wie bei den meisten Menschen ist ihm das japanische Sozialleben und deren Riten und Bräuche größtenteils fremd. Ihm zur Seite steht glücklicherweise der Asienexperte Connor, der dem jungen Heißsporn diesbezüglich Hilfestellung geben kann.
Der Film bezieht seinen größten Reiz eben genau aus diesen Zutaten, ein mittelschwerer Culture Clash und ein lockeres Detektivspielchen und dazu noch eine Prise Humor und schon wundert man sich wie schnell zwei Stunden doch verfliegen können. Das liegt zum einen daran das sowohl Sean Connery als allwissender Sensei, als auch Wesley Snipes, als junger Cop ihre Rolle glaubwürdig verkörpern und diese dazu noch mit einem leichten Augenzwinkern präsentieren. Auch die vermeintlichen Nebenrollen sind mit Mako, Steve Buscemi, Tia Carrere oder auch Harvey Keitel mehr als nur exzellent besetzt und das das sogar Charakterkopf Cary-Hiroyuki Tagawa mal einen Guten spielen darf, hab ich auch noch nie erlebt.
Auch die Ermittlungsarbeit an sich wurde stets logisch und nachvollziehbar umgesetzt. Insgesamt ein sehr solider und spannender Thriller, dem höchstens nur noch ein Tick des besonderen fehlt.
8/10

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