Das der Film "Das hält kein Jahr" das Spielfilmdebüt von Regisseur John Mazer ist, merkt man diesem Film deutlich an. Denn er ist weder very romantisch, noch very british. Sondern ein Mischling zwischen totlangweiliger, berechenbarer Story, Gossenklamauk und Situationskomik. Wer John Mazer jedoch etwas besser kennt, weiß auch, dass er Co-Writer und Produzent von der 18teiligen Comedy-Serie „Da Ali G Show“ war, die auch jenseits des guten Geschmacks war.
Nat (Rose Byrne) und Josh (Rafe Spall) haben nach nur neun Monaten Kennenlernzeit geheiratet. Verwandte und Freunde wetten schon darauf, dass die Ehe nicht lange hält. So landet das Ehepaar nach nichtmals einem Jahr bei der Ehepaar-Therapeutin Linda (Olivia Colman) und erzählt aus ihrem frustvollen Alltagsleben (Szenen, bzw. Episoden, die wir in Rückblenden zu sehen bekommen). Nat fühlt sich immer noch zu seiner Ex Chloe (Anna Faris) hingezogen, Josh bekommt in ihrer Firma Frühlingsgefühle beim neuen Klienten Guy (Simon Baker). Ob Therapeutin Linda die Ehe noch retten kann?
Nach der wohl strammsten Hochzeitsrede seitdem es Duplo gibt, die von Nebencharakter und Nat´s bestem Freund Danny (Stephen Merchant) vorgetragen wird, weiß man spätestens, dass es "guten Geschmack" in Sachen Humor nichts zu ernten gibt. "American Pie"-Stil mit Situationskomik ist angesagt. Das ist nicht schlecht, passt jedoch im Kontext nicht zu diesem Film (so jedenfalls mein Gefühl nach dem Abspann).
Die Schauspieler-Pärchen spielen teils belanglose, teils lustige Episoden runter, wobei Nat und Josh als frisches Ehepaar so harmonisch zusammenwirken, wie Hoeneß und eine ehrlich abgegebene Steuererklärung. Simon Baker spielt den Grinsebacken-Amerikaner, während Anna Faris (sorry Anna) aussieht, als sei sie gerade auf Entzug. Kurzum: Egal in welch Situation die vier Charaktere miteinander agieren: Es passt selten was zusammen, was Spaß macht oder harmonisch wirkt.
"Das hält kein Jahr...!" habe ich vor vier Tagen gesehen und die einzigen Sachen, die bei mir hängengeblieben sind, ist eine Szene mit einem digitalen Bilderrahmen und natürlich das absolut bescheuerte Ende. So etwas spricht dann schon Bände. Aber irgendwie passt es zu diesem Film, der in der Masse untergehen wird.
4/10