Review

Oft machen uns Trailer heiß auf einen Film, doch in meinem Fall hat hier schon das Cover gereicht: Josh Duhamel, der in "Transformers 1-3" als absolut cooler Elitesoldat viel Sympathien geerntet hat, ergattert sich bei diesem "Kammerspiel" eine Hauptrolle.


Ein Roadtrip quer durch die Wüstenlandschaft soll die seit Jugendjahren gefestigte Freundschaft von Mitchell (Josh Duhamel) und Carter (Dan Fogler) wieder etwas Leben einhauchen. Doch Carters Pick-Up verreckt auf der menschenleeren Landstraße mitten im Nirgendwo. Völlig auf sich allein gestellt und nur mit wenig Vorrat an Wasser und Essen treibt die Hitze am Tag und die eisige Kälte in der Nacht die beiden Freunde an den Rand des Wahnsinns. Die Spannungen und Meinungsverschiedenheiten werden immer stärker, so dass die zwei Freunde das Wort des anderen immer falscher verstehen, bis die Situation eskaliert. Können sich die beiden aus der ausweglosen Situation befreien? Oder bringen sie sich gegenseitig um?


"Scenic Route" beginnt recht harmlos, und wenn ich es vorher nicht gewusst hätte, könnte der Anfang auch als Komödie á la "Hangover" rüberkommen, da der zweite Hauptdarsteller Dan Fogler vom Aussehen und dem Charakter her sehr dem bärtigen Obervollpfosten Zach Galifianakis gleicht. Doch diese Szenen sind nur die Stille vor dem Sturm. Als der Wagen stehen bleibt ist der erste Grund völlig überraschend ausgefallen, wenn auch etwas makaber und unglaubwürdig. Aber dem soll nicht so bleiben. Obwohl beide Freunde mittlerweile im Laufe der Jahre absolute Gegenpole darstellen, bleibt der Gesprächsstoff sehr interessant: Mitchell´s Leben, der mal eine Frau liebte und mit der "Nächstbesten" heiratete, ein Haus kaufte, erfolgreich im Job ist und einen Sohn sein Eigen nennt, wird von dem arbeitslosen Carter komplett in Frage gestellt. Das hat schon philosophische Ansätze und jeder Zuschauer wird sich auch persönlich mit dieser Frage auseinandersetzen - es sei denn, Smartphone, Fastfood und Playstation 4 kommen zuerst in seiner Nahrungskette.
Währenddessen wird die Lage immer bedrohlicher und die Stimmung aufgrund der schier unglaublichen Naturgewalten immer heftiger, bis es eskaliert. Obwohl "Scenic Route" in der Prärie spielt, ist dieser Film ein Kammerspiel - und er hat es in sich. Dieser Film lebt von seinen Dialogen und erzeugt somit eine unglaubliche Intensität, wobei nicht wirklich eine richtige Spannungskurve entsteht, aber trotzdem den Zuschauer an sich bannt. Die Referenzklasse erreicht dieser Film dennoch nicht. Dafür gibt es zu viel Leerlauf, Dialoge, die man sich auch hätte auch verkneifen können und eben Gevatter Zufall, der den beiden nicht gut gesinnt ist.


Das Ende hat mir klasse gefallen. Obwohl es gestreckt ist, wie schlechter Shit, wirkt der Schlussakt episch, der die Frage nach dem Sein oder Nicht sein von einer völlig neuen Seite aufrollt.

Von daher bleibt mir dieser Nagel im Gedächtnis hängen und es gibt


7/10 Points.

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