Review
von Leimbacher-Mario
Point of No Return
Ein Clash der Lebensphilosophien, zwei Freunde auf einem höllischen Road Trip, Überlebenskampf unter Buddies - „Scenic Route“ ist erstaunlich geschwätzig und redselig, aber da sowohl Darsteller als auch Drehbuch ziemlich intensiv aufdrehen, reicht das für einen guten Film. Zwei alten Kumpels, deren Lebenswege aber ziemlich unterschiedliche Verläufe genommen haben, bleibt das Auto mitten im Nirgendwo in der amerikanischen Wüste liegen - was natürlich zu Streitereien, Gesprächen und unbequemen Wahrheiten führt, die die beiden nicht gerade voran- bzw. wieder näher an die Zivilisation bringen...
Gründe, sich diesen simplen „Roadtrip gone wrong“ zu geben, obwohl hier weder klassischer Horror noch Terror mit Hinterwäldlern oder anderen Gefahren lauert? 1) Die Landschaftsaufnahmen sind erhaben und spitze. 2) Der Film ist nicht unrealistisch - egal ob es um die Mächte der Natur oder die Zwiste unter den Jungs geht. 3) Das Drehbuch kriegt einen Daumen hoch, baut sich spannend auf und endet clever und dennoch irgendwie gnadenlos. 4) Die Figuren sind sympathisch, nachvollziehbar, echt - trotz/wegen ihrer Fehler. 5) Duhamel und Fogler spielen sich beide die Hintern ab. 6) Der Score ist subtil und doch intensiv. 7) Der Film gibt einem philosophisch und menschlich genug zu denken, hinterfragt Glück und Erfolg und Liebe und Freundschaft. 8) Der Selfmade-Iro ist krass! 9) Eine bizarre Verkettung unglücklicher Umstände. 10) Das Finale ist fies und ambivalent, passt sich den Gedanken und Blickwinkeln an.
Fazit: „My Dinner With André“ trifft auf „Downrange“ - diese „schöne Route“ ist Umweg und Risiko wert!