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Die Idee, einen Horrorthriller in einem Bunker irgendwo an der deutsch-belgischen Grenze gegen Ende des 2.Weltkriegs anzusiedeln, ist wirklich mal innovativ und vielversprechend. Leider bleiben die Erwartungen bei „The Bunker“ jedoch über weite Strecken unerfüllt.

Natürlich ist es beachtlich, was Rob Green mit einem augenscheinlich absolut geringem Budget für eine Atmosphäre geschaffen hat. Beklemmend vor allem, wenn man bedenkt, in was für eine Scheißlage sich die deutschen Soldaten hier befinden, ausgestattet mit spärlicher Munition, irgendwo im Niemandsland in einem Bunker, in dem es anscheinend nicht mit rechten Dingen zugeht. Da passt es perfekt, dass die tiefen Gewölbe fast nur im Dunkeln liegen, wenn Licht vorhanden ist, dann nur flackernd, und sich durch die hinteren Basslautsprecher tropfendes Wasser oder andere unheilvolle Geräusche ankündigen Bei entsprechender Dunkelheit konsumiert, ist „The Bunker“ phasenweise wirklich spannend, andernfalls dürfte er seine komplette Wirkung verlieren.

Was wirklich schade ist, dass man die Story derart vernachlässigt hat. Da ist schon mal kein Charakter dabei, der irgendwie etwas besonderes ist, sondern es sind wieder einmal die üblichen Verdächtigen eines Kriegsfilms: der junge Unerfahrene, der Labile, der Nachdenkliche usw.
Mit zunehmender Dauer nervt außerdem die Tatsache immer mehr, dass man bei der vorherrschenden Dunkelheit im Bunker die Figuren kaum mehr auseinanderhalten kann und nicht mehr einzuschätzen vermag, wer sich jetzt wo befindet und wer schon nicht mehr ganz sauber im Kopf ist.

Das Ende ist schließlich ziemlich plakativ darauf aus, dem Zuschauer noch einmal zu verdeutlichen, wie grausam es ihm Krieg doch zugeht (natürlich sind nur deutsche Soldaten an den wirklich krass in Szene gesetzten Greultaten beteiligt) und seine Pseudo-Moral auspackt, die nicht hätte sein müssen. Stattdessen hätte ich mir lieber eine plausible Erklärung für den Lauf der Dinge im Bunker gewünscht.

Die Darsteller sind dabei durchaus solide, hätten natürlich von besserer Charakterzeichnung profitiert. An der Ausstattung gibt’s dagegen nichts zu meckern, die ist für das Budget wirklich ausgezeichnet und sorgt für die beklemmende Atmosphäre, die auch der Grund ist, wieso sich Horrorfans „The Bunker“ ansehen sollten. Für mich allenfalls braver Durchschnitt.

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