Man sollte sich keine Story vornehmen, die man mangels Budgets von vorneherin nicht vernünftig umsetzen kann. Nu-Image-Filmer Yossi Wein begeht jedoch genau diesen Fehler und versuchte doch glatt, ohne jede finanzielle Grundlage ein ausuferndes Bombeninferno inmitten der Spielermetropole Las Vegas zu inszenieren. Der englische Orginaltitel "Disaster" könnte hierfür optimaler nicht gewählt sein...
"Bomben-Inferno" entpuppt sich als eine unglaublich stümperhafte und unrealistische "Stirb-Langsam"-Variante, die nicht nur durch eine vor Logikfehlern geradzu strotzende Story und wenig charismatische Darsteller sondern primär durch grottigste Specialeffects und dreistesten Szenenklau auf sich aufmerksam macht. Irgendwo mussten die vielen Explosionen ja herkommen! Da ists dann vollkommen egal, ob plötzlich Feuerwehr- und Polizeiwagen der 70er-Jahre neben modernen Fahrzeugen stehen, ist es egal, ob die Gebäudefront munter das Aussehen wechselt und Bereiche mehrfach explodieren. Billigste Papphäuserfassaden, Computereffekte und Spielzeugautos sind dabei obligatorisch. Ein bisschen gezündelt hat Yossi Wein aber dann doch selbst, unzwar in den selten bescheuerten, scheinbar mehrere Quadratkilometer großen Innenkulissen des besetzten Casinos: Durchweg armseelige Verpuffungen an nicht nachvollziehbaren Stellen quälen hier auch den hartgesottenen Genrezuschauer. Welchen durchdachten Plan diese Terroristen hier mitbrachten, das weiss wahrscheinlich nicht mal der Drehbuchautor...
Was dieses "Disaster" der untersten C-Kategorie vor der Höchststrafe bewahrt, sind einige recht nette Schiesserreien und Nahkämpfe. Der Rest ist so unglaublich mies zusammengeschustert, daß es schon fast körperlich weh tut. Allein das Verhalten diverser Spezialeinheiten gewinnt schon einen Preis für überdurchschnittiche Peinlichkeit. Defintiv die unglaubwürdigste und unrealistischte "Stirb Langsam"-Variation, die ich je gesehen hab. Kaum eine Effektszene passt auch nur annährend in den jeweiligen Kontext...