Review

Chuck Norris gegen einen übermenschlichen Killer – über die Qualität dieses Duells sagt man besser soviel wie der titelgebende Fiesling, „Das stumme Ungeheuer“.
Der gerade erst auf der Psycho-Therapie entlassene John Kirby (Brian Libby) ist kurz vor dem Durchdrehen als seine Vermieterin und ihre missratene Brut sich dauernd lautstark zanken. Verständlicherweise wird die Axt hervorgeholt und Vermieterin sowie ein weiterer Mann dahingeschnetzelt, ehe Sheriff Dan Stevens (Chuck Norris) ihn nach Gegenwehr plus Fluchtversuch festnimmt. Damit beginnt der Film sehr reißerisch, aber wenig aufregend: Der Kampf ist recht kurz, die Mordszenen reißerisch und billig gemacht und wirklich spannend kommt das Ganze nicht daher.
Doch er kann sich befreien und wird daraufhin von den Polizisten zusammengeschossen. Im Krankenhaus stirbt er an sich, doch einige skrupellose Wissenschaftler probieren ein noch nicht getestetes Wundermittel an ihm aus, woraufhin er wieder zum Leben erwacht – nur mit kaum noch existenter und fehlgeleiteter Hirnfunktion. Dem geneigten Zuschauer ist schnell klar, was darauf passiert, aber der Film lässt sich viel Zeit ehe das stumme Ungeheuer wirklich von der Kette gelassen wird.

Schließlich besucht der wiedererweckte Knilch seinen ehemaligen Arzt Dr. Tom Halman (Ron Silver) und ermordet ihn samt Ehefrau. Seine Schwester Alison (Toni Kalem) ist jedoch die Freundin von Dan, der sich auf die Suche nach dem scheinbar nicht zu tötenden Killer macht, der nach dem Serum die Fähigkeit zur blitzschnellen Regeneration besitzt...
Der Plot des Films haut einen nicht wirklich vom Hocker und besitzt zudem einen groben Fehler: Es passiert lange Zeit überhaupt nichts. Erst wenn die Halbzeitmarke schon längst überschritten ist darf der Killer dann auch mal raus und Schaden anrichten. Danach macht sich Norris auch nicht wirklich auf die Suche, sondern ist mehr zur richtigen Zeit am richtigen Ort, ehe dann Showdown und Happy End kommen dürfen. Da dabei noch nicht mal wirklich ermittelt wird, ist das Ganze recht unspannend, auch wenn einige Angriffe des Killers halbwegs gruselig gemacht sind und wenigstens ansatzweise Schockeffekte bieten.
Davor sieht es aber ziemlich öde aus. Die meiste Zeit über wird der Wiedererweckte getestet, gespritzt und in diverse Apparaturen gestopft, während die Wissenschaftler über richtig und falsch dieser Arbeit quaken – ohne dass es besonders interessant oder tiefsinnig wäre. Norris darf in der Zeit den harten Macker rauskehren und sich mit seiner Freundin versöhnen, die ihn nur kurz zurückweist und dann doch wieder ganz ergeben ist (einfach lächerlich). Dies ist die wohl unlogischste und bekloppteste Lovestory, die ein Drehbuchautor als Füllmaterial in einen Film geschustert hat. Nur der Streit mit der Rockerbande bringt noch etwas Aufregung in diesen drögen Part des Films, der leider die meiste Zeit verbraucht.

Auch bei der Action sieht es eher düster aus. Am Anfang und am Ende darf Norris kurz in Erscheinung treten, was mäßig inszeniert ist und auch nicht allzu spektakulär daherkommt. Lediglich der Kampf gegen die Rocker in der Bar ist wirklich recht spektakulär, auch wenn die Inszenierung sich hier einige grobe Schnitzer (Szenensprünge selbst in der ungekürzten Fassung usw.) erlaubt. Die Morde des Killers sind meist mit sehr billigen Effekten versehen und nur ab und zu mal gruselig. Zudem wird auch das Ausscheiden sympathischer Nebenfiguren recht lasch und ohne Emotion durchgezogen.
Chuck Norris ist hier absolut schlecht und nervt als dämlicher Macker einfach volle Kanne. Ron Silver hingegen ist recht gut, Fiesling Brian Libby agiert durchschnittlich. Die restlichen Darsteller sind allesamt recht untalentiert und spielen durch die Bank weg mäßig.

Ziemlich schlechter Mix aus Horror, Action und Thriller, bei dem nur einige recht spannende Szenen und der Fight gegen die Rocker überzeugen.

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