Der blinde Psychologe Tom Leschek wird zufällig Zeuge, als ein schwer bewaffneter SEK-Polizist Amok läuft und sich in einem Supermarkt mit seiner Tochter verschanzt. Die Exfrau des Polizisten sollte an diesem Tag das Mädchen per Gerichtsbeschluss zu sich nehmen. Über sein Handy nimmt Leschek Kontakt mit der Einsatzleitung auf, die den Blinden in dieser Notsituation als Vermittler und Berater einsetzt.
Neues deutsches Actionkino bieten die beiden Alphamann Filme. Allerdings mit dem Handicap das der Held auch ein Handicap hat, denn er ist blind. Das macht ihn als Sniper ungeeignet, aber seinen psychologischen Background kann er sich hier zunutze machen. Zusammen mit einer Psychologin, bei der er sich um einen Job bewirbt, übernehmen die beiden die Rolle des Alphamannes (eine Art Berater und Erstkontakt in einer Gefahrensituation). Er drinnen, sie draußen in einem belagerten Supermarkt.
Dort hat sich ein Beamter des SEK verschanzt, dem gewaltig die Sicherungen durchgebrannt sind, als ihm seine Ex-Frau das Sorgerecht für die geliebte Tochter entzogen hat. Hier überraschte mich der Film, denn sowohl eine Polizistin, als auch ein Einkäufer werden glatt erschossen und man sieht sogar ein wenig Blut. Danach konzentriert man sich aber mehr auf das Psychoduell von Leschek und dem amoklaufenden Vater. Der ballert zwar immer noch ständig durch die Gegend, aber mehr als Safttüten sind nicht zu beklagen.
Um die Situation noch zu verschärfen baut sich außerhalb noch eine Streitmacht an Cops auf, eine hartgesottene Staatsanwältin verlangt den Zugriff nach US Vorbild (erst schießen, dann Fragen stellen) und eine Verletzte muß noch evakuiert werden. So gelingt ein durchgehender Spannungsbogen, den auch die Darsteller aufrecht erhalten. Etwas schade fand ich allerdings, das die Macher es sich nicht trauten, ein konsequentes Ende zu zeigen. Dennoch bietet Alphaman solide Unterhaltung, eine nette Mischung aus Actionsegmenten, Geiseldrama und Spannung. Bin schon gespannt auf den zweiten Teil.
7/10