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Muss man sich Gedanken machen, wenn die FSK einen Zombiestreifen mit einer 16er Freigabe absegnet? Nicht zwangsläufig, denn wo andere Regieneulinge auf viel Blut und Gekröse setzen, versucht Autor und Regiedebütant Christopher Roosevelt ein flottes Erzähltempo hinzulegen. Leider kann das die ideenlose Umsetzung nur bedingt kaschieren.

Drei College Paare wollen ein entspanntes Wochenende in einem abgelegenen Landhaus verbringen, als eine Terror-Rakete in einer Kleinstadt in Louisiana einschlägt. Ohne Verbindung zur Außenwelt können sich die sechs Freunde zunächst keinen Reim darauf machen, warum ein tollwütiger Hund die ganze Nacht am Haus scharrt. Doch als einer am nächsten Tag von einer offenbar wild gewordenen Frau attackiert wird, ist guter Rat teuer...

Die Erzählung lässt sich eine ganze Weile Zeit bis die Zombieaction einsetzt, doch obgleich die Twens ausnahmsweise mal nicht saufen oder pausenlos übers Dönern reden, kommt bei der Figureneinführung nicht viel mehr heraus als eine eher belanglose Dreiecksgeschichte.
Mit Erscheinen des sabbernden Hundes ändert sich die halbwegs lockere Grundstimmung schlagartig und man versucht zunächst, sich im Sommerhaus zu barrikadieren, um kurz darauf die Flucht in die vermeintliche Zivilisation anzutreten.

Ein paar kleine Innovationen hält das Konzept durchaus bereit, denn die Infizierten greifen nicht von vornherein an, sondern reagieren auf laute Geräusche, während sie ansonsten starr verharren und ins Leere blicken. Leider wird aus diesem Ansatz nicht allzu viel heraus geholt, auch wenn diesbezüglich ein paar spannende Momente zu verzeichnen sind, etwa, als man sich an einer ganzen Gruppe in einem Treppenhaus vorbei zu schleichen versucht.
Sobald die Zombies jedoch wachgerüttelt sind, rasen sie wie die Furien und verlangen unseren Twens einiges an Wettläufen ab.

Hierbei liefert die Kamera zwar ein paar leicht verwackelte Aufnahmen und die schnellen Schnitte sorgen für einige unübersichtliche Szenarien, doch insgesamt ist innerhalb der Action ordentlich Drive im Spiel.
Splatterfans schauen demgegenüber deutlich in die Röhre, denn etwaige Fressorgien oder anderweitiges Gemetzel bleibt komplett außen vor; übrig sind ein offenes Knie und ein halb durchgeschlagener Hals, was immerhin okay in Szene gesetzt ist.

Ansonsten schürt der kurze Besuch im Drug Store für einen Moment Endzeitstimmung, man wundert sich, warum die Gruppe nicht gleich zu Waffen für eventuelle Verteidigungsmaßnahmen greift und final müssen die letzten Überlebenskämpfer versuchen, sich zu einer bestimmten Zeit auf einem Dach einzufinden.
Bei alledem fällt der Score rein gar nicht auf, die Mimen performen demgegenüber durch die Bank passabel, während die Ausstattung eher minimal gehalten ist, jedoch den Grundsätzen eines Zombieszenarios Rechnung trägt.

Am Ende überrascht immerhin ein alternatives Ende und auch die Infizierten (die ja keine Untoten sind, weil sie zwischenzeitlich nicht gestorben sind) können sich mit ihrem schlichten Make-up und den ordentlichen Leistungen der Nebendarsteller sehen lassen.
Nur mangelt es im Gesamtbild deutlich an kreativen Momenten, da der Ablauf über weite Teile absehbar ist und nachhaltig wirkende Szenen Mangelware darstellen.
Für ein Debüt durchaus beachtlich, innerhalb der Masse an Zombiestreifen jedoch nur Durchschnitt und von daher nicht mehr als ein Happen für zwischendurch.
5,5 von 10

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