Um für ein anstehendes Talkshow-Thema zu recherchieren, schickt die Fernseh-Produzentin Darcy ihre beste Freundin Erin auf eine Reihe von Blind-Dates mit Männern, die sie über das Internet kennengelernt hat. Dummerweise wird die junge Frau nach ihrer letzten Verabredung jedoch von einem ihrer Verehrer ermordet. Darcy gibt sich daraufhin selbst die Schuld am Tod ihrer Freundin und versucht, den Killer auf eigene Faust zu entlarven, indem sie ebenfalls auf dieselben Kontaktanzeigen antwortet wie Erin und sich mit den Kerlen verabredet... sehr zum Missfallen des ermittelnden Detectives D'Salva, der es nicht gerne sieht, dass sie sich selbst in Gefahr bringt. Schließlich kommt heraus, das Erin nur das jüngste Opfer einer Mordserie ist, die bereits sieben Jahre zurückreicht und bei der der offenbar gestörte Täter den Frauenleichen immer einen Tanzschuh anzieht... "Schwesterlein, komm tanz mit mir" markiert den Startpunkt einer Reihe von Mary Higgins Clark-Adaptionen, die da kurz nach der Jahrtausendwende für das kanadische TV entstanden sind... und die von ihrer Anlegung her gar nicht mal so daneben sind, denn immerhin eignen sich die seichten Thriller-Stoffe der besagten Bestseller-Autorin prinzipiell ja wunderbar für eine Flimmerkisten-Umsetzung, wie man schon bei der frühen Verfilmung "Satan in Weiß" von 1983 gesehen hat. Schade ist halt nur, dass sich da auch fast zwanzig Jahre später nicht wirklich etwas an der Vorgehensweise geändert hat, mit der die Clark'schen Geschichten da bei der Umsetzung vom gedruckten Wort zum bewegten Bild aufbereitet werden, denn das Ganze kommt trotz modischer Serienkiller-Anleihen doch ganz schön antiquiert und auch ziemlich harmlos daher. Zwar gelingt es Mario Azzopardi mal wieder, die Angelegenheit im Rahmen der Möglichkeiten einigermaßen routiniert über die Bühne zu bringen, aber Biss und Impact seiner härteren Genre-Beiträge "Deadline" und "Bone Daddy - Bis auf die Knochen" sucht man hier natürlich vergeblich... und so wirklich effektiv an der Spannungs-Schraube wird hier auch nicht gedreht, so dass sich ob der Gemächlichkeit, mit der sich der lasche Whodunit?-Plot da vor dem Zuschauer abspult, doch ziemlich schnell arge Langeweile breit macht. "Lethal Weapon 2"-Blondine Patsy Kensit, die da als bekanntes Zugpferd mit an Bord ist und die Chose mit ihrem Namen ein wenig aufwerten soll, chargiert in der Rolle der Darcy übrigens ziemlich mies und schafft es zu keiner Zeit, auch nur einen Hauch von detektivischem Spürsinn zu vermitteln, sondern stolpert da nur mit großen Rehaugen von einem potenziellen Mörder-Date zum nächsten... und erweist sich damit als glatte Fehlbesetzung. Insgesamt legt "Schwesterlein, komm tanz mit mir" die Messlatte für die nachfolgenden Adaptionen dann auch nicht gerade schwindelerregend hoch, was in die diesem Fall aber zumindest teilweise auch auf die Güte der Vorlage zurückzuführen ist. Übrigens, beim Blick auf den deutschen Titel könnte man glatt der Meinung sein, dass da ja wohl mal kräftig gespoilert wird und der Bruder ganz klar der Mörder sein muss... aber ist dem auch wirklich so? Findet es selbst raus!
3/10